Donnerstag, 26. Oktober 2023

Ein Jahr nach Massenpanik in Seoul: Opfer-Familien fordern Aufklärung

Ein Jahr nach der Massenpanik mit knapp 160 Toten während unorganisierter Halloween-Feiern haben betroffene Familien ihre Forderung nach intensiveren Untersuchungen erneuert. Die Wahrheit hinter der Katastrophe sei bis heute nicht aufgedeckt worden, sagte der Mitvorsitzende einer Gruppe von Opfer-Familien, Yu Hyoung Woo, am Donnerstag vor Journalisten in der südkoreanischen Hauptstadt.

Die Tragödie ereignete sich in Ausgehviertel Itaewon. - Foto: © APA/AFP / JUNG YEON-JE

„Niemand hat die Verantwortung übernommen und gesagt: Das ist mein oder das sind unsere Fehler.“ Yus 22-jährige Tochter kam damals ums Leben.

Familien der Opfer trafen sich am Ort des Geschehens. - Foto: © ANSA / JEON HEON-KYUN

Menschen erstickten, wurden zerquetscht oder totgetreten

Die nächtliche Katastrophe am 29. Oktober 2022 in einem Vergnügungsviertel der 10-Millionen-Metropole löste in dem Land Entsetzen aus. Im dichten Gedränge in einer schmalen Seitenstraße stürzten damals zahlreiche Menschen – sie erstickten, wurden zerquetscht oder totgetreten ( STOL hat berichtet). Ein Sonderteam der Polizei erklärte später, eine Vielzahl von Versäumnissen einschließlich fehlender Sicherheitsvorkehrungen habe zur hohen Opferzahl beigetragen.

Nari Kims Schwester kam im Gedränge ums Leben. Ein Jahr später fordert Kim Aufklärung. - Foto: © APA/afp / JUNG YEON-JE



Ungeklärt sei unter anderem nach wie vor, wie viele Beamte zum Zeitpunkt der Tragödie vor Ort gewesen seien, sagte der Anwalt Yun Bok Na von der Organisation Anwälte für eine Demokratische Gesellschaft am Donnerstag.




Die Behörden wollen sich in diesem Jahr auf mögliche Menschenmassen zu den Halloween-Feiern besser vorbereiten. Nach Angaben der Stadtverwaltung wird ein „intelligentes“ Netz von Überwachungskameras zur Personenzählung während der Halloween-Saison eingesetzt.

dpa/apa

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