Unterleitner sei sich aber zu keiner Zeit über etwaige kriminelle Machenschaften seiner italienischen Auftraggeber bewusst gewesen, stellt sein Anwalt fest. Den Schweinen seien durch Unterleitner auch keine italienischen Klammern in den Ohren befestigt worden, wie gestern berichtet, sondern die Tiere seien stets durch die ursprünglichen deutschen Klammern gekennzeichnet gewesen. Es sei auch nicht darum gegangen, Importzölle zu umgehen, da die Tiere alle aus dem EU-Raum – aus Deutschland – gekommen seien, in welchem keine Zölle mehr geschuldet sind. „Wie die Staatsawaltschaft und die Untersuchungsrichterin aus Matera vermuten, haben die aus Süditalien stammenden angeklagten Personen die Tiere aus Deutschland eingeführt und dem italienischen Finanzamt keine Mehrwertsteuer und Einkommenssteuer entrichtet, so wie dies eigentlich vorgesehen wäre. Siegfried Unterleitner hat damit jedoch, auch nach Auffassung der Staatsanwältin und der Untersuchungsrichterin aus Matera nichts zu tun“, schreibt Ausserhofer. Er habe sich keines Steuervergehens noch einer etwaigen Mittäterschaft schuldig gemacht. „Außerdem stellt die zuständige Untersuchungsrichterin fest, dass Unterleitner möglicherweise durch die hauptverdächtigen Süditaliener in deren verbrecherische Machenschaften hineingezogen wurde, weshalb die Aussage, Unterleitner habe in diesem Fall eine wichtige Rolle gespielt, absolut unzutreffend ist“, schreibt Ausserhofer. Mit der Gründung von Briefkastenfirmen, wie der mutmaßlich kriminellen Bande von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen wird, habe Unterleitner nichts zu tun. Er habe auch keine Unterlagen gefälscht oder Buchhaltungsunterlagen geschönt. Auch habe Unterleitner nichts damit zu tun, wenn Banken hinters Licht geführt worden sein sollten, so sein Anwalt. Dies betreffe lediglich die Beschuldigten aus Süditalien. Gegen Unterleitner ermittelt die Staatsanwaltschaft Matera im Zusammenhang mit Importen von Zuchtschweinen.