Nach wie vor gehört Südtirol zu den 5 Regionen mit den höchsten Ansteckungszahlen. Hat das bald Folgen?<BR /><BR /><BR />Zuerst die gute Nachricht: Es sieht ganz danach aus, dass Italiens Pandemie-Kurve nach mehreren Wochen nicht mehr nach oben verläuft, sondern abflacht und in einigen Regionen sogar leicht nach unten zeigt. Nach den neuesten Zahlen des Gesundheitsministeriums liegt die 7-Tage-Inzidenz mittlerweile bei 48,4 – ein guter Wert.<BR /><BR />Weniger gut steht nach wie vor Südtirol da. Zwar ging die 7-Tage-Inzidenz gestern leicht zurück – von 79 auf 78 Punkte. Damit liegt unser Land aber nur knapp hinter der einzigen Region, die als gelbe Zone ausgewiesen ist, nämlich Sizilien. Die Insel kommt auf eine 7-Tage-Inzidenz von 85,5, nach Südtirol auf Platz 2 kommen Kalabrien, die Toskana und Venetien. <BR /><BR /><b>Spitäler spürbar belastet</b><BR /><BR />Was Südtirol vor der „gelben Karte“ aus Rom rettet, ist die Belastung der Krankenhäuser, die inzwischen ein entscheidender Faktor für die Einstufung der Regionen nach Risikoklassen ist. 30 Covid-Patienten müssen – Stand gestern – in den heimischen Spitälern stationär behandelt werden, davon benötigen 9 Betroffene intensivmedizinische Betreuung. Das sind insgesamt um 2 Patienten mehr als am Dienstag dieser Woche. Trotzdem bleibt Südtirol damit unter der staatlich festgelegten Obergrenze bei der Belegung von Intensiv- und Normalbetten durch Covid-Patienten. <BR /><BR />Wie stehen also die Chancen, dass Südtirol auch in der kommenden Woche noch mit „weißer Weste“ dasteht und nicht in die gelbe Zone wechseln muss? Mit der Neueinstufung verbunden wären eine Reihe von Vorsichtsmaßnahmen wie Maskenpflicht im Freien, Einschränkung in der Gastronomie (nur 4 Personen aus verschiedenen Haushalten an einem Tisch) und Begrenzung der Zuschauerzahl bei Sportveranstaltungen in Hallen und im Freien (maximal 1000 bzw. 2500). <BR /><BR /><b>Zahlen bis Freitag entscheiden</b><BR /><BR />In die endgültige Entscheidung, die Gesundheitsminister Roberto Speranza trifft, fließen noch die Zahlen bis Freitag dieser Woche ein. Aus den bisherigen Daten lässt sich aber bereits herauslesen, dass Sizilien weiterhin das gelbe „Leibchen“ tragen muss; dort hat sich zwar die Inzidenz-Zahl deutlich verbessert, aber die Belastung der Krankenhäuser bleibt weiter im gelben Bereich. Auch die „Abstiegskandidaten“ Sardinien, Kalabrien die Marken und die Toskana dürften in der Woche ab dem 27. September weiterhin in der weißen Liga bleiben. <BR /><BR />Und wie es aussieht, kratzt auch Südtirol die Kurve und biegt an der gelben Zone vorbei – vor allem weil die zwar nicht vorbildliche, aber immerhin beachtliche Durchimpfungsrate dafür sorgt, dass die Belastung der Spitäler nach weiter nach oben steigt. Zumindest vorerst.