Freitag, 12. April 2024

In Südtirol leben Menschen aus 147 Nationen: Jeder Zehnte ist Ausländer

Fast jede zehnte in Südtirol ansässige Person hat eine ausländische Nationalität. Die ausländische Wohnbevölkerung ist vergleichsweise jung und erfreut sich einer regen Geburtenentwicklung. Rund 40 Prozent bekennen sich zum Islam. Diese Erkenntnisse gehen aus dem aktuellen ASTAT-Bericht hervor.

In Südtirol leben Menschen aus 147 Nationen. eg - Foto: © eg

Offiziell leben 52.647 Menschen ausländischer Herkunft in Südtirol, der Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt bei 9,9 Personen je 100 Einwohner. Der Großteil ist in den Ballungszentren ansässig, beinahe 60 Prozent der ausländischen Bevölkerung hat in einer der 7 Gemeinden städtischer Größenordnung (Bozen, Meran, Brixen, Bruneck, Leifers, Eppan, Lana) ihren ständigen Wohnort. Die gestern veröffentlichten Daten beziehen sich auf den Stichtag 31. Dezember 2022, Grundlage bildet die amtliche Bevölkerungsstatistik des ISTAT.

Wenn man die zahlenmäßige Entwicklung der ausländischen Wohnbevölkerung über einen Zeitraum von 20 Jahren unter die Lupe nimmt, so zeigt sich ein stetiges Ansteigen. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Zuwachs 1054 bzw. 2 Prozent, seit 2002 hat sich der Bestand verdreifacht. Nach beträchtlichen Zuwächsen in den Anfängen der 2000er-Jahre hat sich das Wachstum seit 2013 doch merklich abgeschwächt.

Mehr Ausländer als im gesamtstaatlichen Durchschnitt

Die Ausländerquote von 9,9 Prozent übersteigt sowohl jene des Trentino (8,4 Prozent) als auch den gesamtstaatlichen Durchschnitt (8,7 Prozent), bleibt allerdings leicht unter den Werten von Nord- und Mittelitalien.

Wie aus dem ASTAT-Bericht hervorgeht, gibt es einen merklichen Unterschied bei der Geburtenrate zwischen inländischer Bevölkerung (8,8 Lebendgeborene je 1000 Einwohner) und Bewohnern mit ausländischer Staatsbürgerschaft (12,8 Promille). Als Hauptgründe werden der beträchtlich höhere Anteil von Frauen im gebärfähigen Alter sowie eine höher Gesamtfruchtbarkeitsziffer bei Frauen ausländischer Herkunft (2,4 Kinder im Vergleich zu 1,5 Kindern bei inländischen Frauen) angeführt, zudem fällt die geringere Mortalität ins Gewicht. Unterm Strich liegt das Geschlechterverhältnis bei der ausländischen Wohnbevölkerung bei 92,7 Männern je 100 Frauen – es überwiegen also die Frauen.

30 Prozent aller Ausländer leben in Bozen

Nahezu 30 Prozent aller in Südtirol gemeldeten Ausländer leben in Bozen (15.457 Personen), in Meran sind es deren 6955 und in Brixen 2622. Schaut man sich die anteilsmäßigen Zahlen der jeweiligen Bevölkerung in den Gemeinden an, so weisen neben den genannten Städten Meran (16,9 Prozent) und Bozen (14,5 Prozent) auch einige kleinere Gemeinden entlang der Brennerachse hohe Werte auf, so etwa Franzensfeste (28,5 Prozent), Brenner (17,7 Prozent), Salurn (17,3 Prozent) und Waidbruck (15,4 Prozent).

Mit Jahresende 2022 leben Menschen aus 147 Nationen in Südtirol, fast ein Drittel aller ausländischen Staatsbürger kommt aus einem EU-Land, weitere 30 Prozent stammen aus anderen europäischen Ländern; aus Asien kommen knapp 20 Prozent, aus Afrika 13,8 Prozent. Die Reihung der Herkunftsländer führt Albanien (6557 Personen) vor Deutschland (4525), Pakistan (3756), Rumänien (3576), Marokko (3366) und Kosovo (2465) an. Schätzungen zufolge bekennen sich etwa 40 Prozent der ausländischen Wohnbevölkerung zum Islam, etwa 6 Prozent gehören einer orientalischen Religionsgemeinschaft an.

Zur ausländischen Bevölkerung werden alle in Italien lebenden Personen gezählt, die keine italienische Staatsbürgerschaft haben. Als Inländer gelten all jene Personen, die im Laufe der Zeit eingebürgert wurden – das waren hierzulande in den vergangenen 2 Jahrzehnten immerhin fast 25.000 Personen.

az

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