Der Täter von Wolkenstein erzählt von „alten Wunden“, die in der Pandemie-Zeit neu aufgerissen wurden. <BR /><BR /><BR /><BR /><BR />Es gab keinen konkreten Auslöser, sich auf den Weg nach Sëlva/Wolkenstein zu machen und seinen Bruder mit 2 Messern zu attackieren. Vielmehr belaste ihn das schwierige Verhältnis zu seinen Geschwistern seit der Kindheit, und die angestaute Wut sei jetzt hochgekocht. So erklärt Ivo Rabanser den Angriff auf seinen Bruder Martin. <BR /><BR />Darüber, dass dieser inzwischen das Spital verlassen konnte, soll sich Ivo Rabanser erleichtert gezeigt haben. Diesen Eindruck hatten zumindest seine Verteidiger Mara Uggè und Marco Boscarol, als sie ihrem Mandanten gestern im Bozner Gefängnis berichteten, dass Martin Rabanser seit gestern nicht mehr das Krankenhausbett hüten muss und langsam auf dem Weg der Besserung ist. <BR /><BR /><b>Haus bleibt beschlagnahmt</b><BR /><BR />Ins Haus in der Piciulëi-Straße in Sëlva/Wolkenstein kann er mit seiner Familie allerdings noch nicht zurückkehren, da es weiterhin beschlagnahmt ist. Dies bleibt auch so, bis sämtliche Spuren am Tatort gesichert sind. <BR /><BR />Ivo Rabanser soll keinen Hehl daraus gemacht haben, dass das Verhältnis zu seinen Geschwistern schon in Kindertagen nicht das Beste gewesen sei. Nicht zuletzt deshalb habe er schon als Jugendlicher versucht, von daheim wegzugehen, er sei aber wieder zurückgeholt worden. All diese Jahre, in denen er in Mailand und Verona lebte und arbeitete, habe er keinen Kontakt zu seinem Bruder gehabt, nur mit seiner Mutter habe er ab und zu über Facebook gesprochen. Er habe sich bewusst ferngehalten.<BR /><BR /><b>2 Monate in Isolation</b><BR /><BR />Und dann kam Corona. Ivo Rabanser war 2 Monate lang in Isolation – eine lange Zeit, in der man auf sich selbst zurückgeworfen ist, in der sich alte Wunden wieder öffnen, Gedanken sich im Kreis drehen und wütende Gefühle hochkochen können. Aus einer derartigen Situation sei der Entschluss entstanden, nach Gröden zu fahren.<BR /><BR /> Er habe aber keine Absicht gehabt, zu töten, soll Ivo Rabanser gegenüber seinen Verteidigern beteuert haben. Vor dem U-Richter und dem Staatsanwalt hat er bisher keine Aussage gemacht.<BR />