Was der Vinschgau in den vergangenen Tagen erlebte, ist ohne seinesgleichen. Nachdem die Meldung über das Zugunglück über die Landesgrenze hinaus bekannt wurde, machten sich ganze Heerscharen von Pressevertretern auf den Weg.Noch am selben Tag war die Unglücksstelle in der Latschander belagert. Riesige Satelliten-Schüsseln wurden entlang des Radweges in der Latschander positioniert, auch entlang der Staatsstraße Kastelbell-Latsch waren reihenweise Pressevertreter zu sehen, neben hunderten von Schaulustigen. Die Beamten der Staatspolizei und der Carabinieri hatten alle Hände voll zu tun, das Unglücksgelände so gut als möglich abzuschirmen. Nicht zuletzt diente dies auch dem Schutz der Pressevertreter und der Schaulustigen selbst, denn am Bachufer der Etsch wurde immerhin mit schwerem Baugerät gebaggert. Wie Vizequästorin Cinzia Cellucci vom Meraner Polizeikommissariat gestern gegenüber den „Dolomiten“ sagte, habe sich die versammelte Schar jedoch am Unglücksort insgesamt recht diszipliniert verhalten. Dennoch hatte der Medienrummel auch seine Schattenseiten. Das eine und andere Fernsehteam hat versucht, Originaltöne von Angehörigen vor deren Wohnhaus zu erhaschen. Auch im Krankenhaus von Schlanders war es zu unangenehmen Vorfällen zwischen Angehörigen der Toten und Kamerateams gekommen. lie