Der Bürgermeister der Kleinstadt rief einen Trauertag aus. Hunderte Menschen pilgerten am Freitag zum Gemeindesaal, in dem Sarahs Sarg aufgebahrt wurde, um ihr die letzte Ehre zu erweisen. Die von den ermittelnden Staatsanwälten angeordnete Autopsie der Leiche bestätigte den Tod durch die Erdrosselung, wie sie der geständige Täter berichtet hatte. Was die sexuelle Schändung des Leichnams betrifft, müssen die Laborergebnisse abgewartet werden, sagte der verantwortliche Gerichtsmediziner Luigi Strada. „Die Leiche war lang im Wasser, das Mädchen ist unerkennbar. Daher habe ich der Mutter geraten, sie nicht noch einmal anzuschauen. Sie soll das Bild ihrer Tochter so bewahren, wie sie sie in Erinnerung hat, als sie noch am Leben war“, sagte Strada.Misseri befindet sich in einer Einzelzelle in der Strafanstalt von Tarent. Der 53-Jährige steht unter ständiger Beobachtung, die Ermittler befürchten, er könne sich das Leben nehmen. „Viele Aspekte dieses Mordes müssen noch geklärt werden“, meinte sein Rechtsanwalt.Der Vater Sarahs sagte, er könne noch nicht glauben, dass sein Schwager für den brutalen Mord verantwortlich sei. Sarah Scazzi war sechs Wochen lang vermisst, bevor ihre Leiche am Donnerstag gefunden wurde. „Ich habe keinerlei Verdacht gegen meinen Schwager gehabt“, versicherte Sarahs Vater. Freunde für Todesstrafe, Minister will KastrationSchulfreunde Sarahs rollten ein Spruchband vor der Wohnung des Mädchens aus, in dem sie die Todesstrafe für den Täter verlangten. Minister Roberto Calderoli bekräftigte seine Forderung, die chemische Kastration für Sexualverbrecher einzuführen. „Das ist ja noch eine milde Strafe, wenn man die Brutalität dieses Mordes betrachtet“, meinte der Minister.mit