Als völlig unangemessen und voreilige Reaktion auf den besagten Brandunfall wertet sowohl Bildungslandesrat Philipp Achammer als auch Martin Haller, Präsident des Landesverbandes der Handwerker lvh, die polemischen Stimmen nach Bekanntwerden des Vorfalls. <BR /><BR />„Ich bin sehr verwundert über die überzogenen Schlussfolgerungen von einigen Seiten, die nun zum Teil sogar so weit gehen, die Praktika in der Oberstufe abschaffen zu wollen“, sagt Achammer. Das duale Ausbildungssystem habe sich allemal bewährt und beschere Hunderten Jugendlichen positive Erfahrungen in der Arbeitswelt, wobei derartige Betriebspraktika in erster Linie natürlich immer als Lernerfahrungen zu sehen seien. <h3> Betriebspraktika im Trend der Zeit</h3>Gerade diese enge Verzahnung von Theorie und Praxis sei aktueller denn je, vor allem praktisch veranlagte Schüler würden so ihre Talente frühzeitig entfalten können. Gleichzeitig gelte der Arbeitssicherheit in den Betrieben oberste Priorität, wenngleich „die Schulen und Betriebe bereits peinlichst genau auf die Umsetzung der Bestimmungen schauen“. Beim Vorfall in der Meraner Werkstätte müssten erst die Ermittlungen die Ursache des Vorfalls klären. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="771629_image" /></div> <BR />Ähnlich stuft Martin Haller die Sachlage ein, auch er wehrt sich dagegen, pauschal ein erfolgreiches Modell zu verdammen. „Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die Regeln für Betriebspraktika sehr streng und sich die Betriebe ihrer Verantwortung bewusst sind“, sagt Haller und geht sogar noch einen Schritt weiter: „Der Handwerkssektor hat viel weitergebracht, wenn es um die Arbeitssicherheit bei der Ausbildung geht. Das gilt auch für die Sensibilisierung. Beispielsweise haben wir auch als einziger Sektor in Südtirol die territorialen Sicherheitssprecher eingeführt.“ Bei diesen Sicherheitssprechern handelt es sich um 4 Techniker, welche sozusagen als Vertretung der Arbeitnehmer direkt in den Betrieben die Arbeitssicherheit bewerten und etwaige Verbesserungsvorschläge machen. <h3> Bei aller Vorsicht bleibt ein Restrisiko</h3>„Natürlich“, so Haller, „bergen gewisse Arbeitsschritte auch Gefahren, aber genauso drohen auch im Straßenverkehr Gefahren.“ Bevor man Presseerklärungen verschickt, solle man abwarten, was im konkreten Fall schiefgelaufen ist, meint Haller.<BR />Haller und Achammer beziehen sich in ihren Standpunkten auf die harschen Äußerungen einiger Studentenvertreter bzw. Partei-Exponenten auf gesamtstaatlicher Ebene, die den Vorfall in die traurige Bilanz von Arbeitsunfällen einreihen und das gesamte Ausbildungsmodell in Frage stellen. <BR />Auf lokaler Ebene zeigt sich der Gewerkschaftsbund CGIL/AGB über den Vorfall bestürzt. Wörtlich heißt es: „Wieder einmal ist ein Student betroffen, was zeigt, dass das System versagt, denn trotz aller Maßnahmen ist die Sicherheit noch immer kein grundlegender und fester Bestandteil der Arbeitstätigkeit und der Wissensvermittlung an diejenigen, die sich der Arbeitswelt in sehr jungen Jahren nähern.“ Indessen hat sich das gesundheitliche Befinden des betroffenen 17-Jährigen stabilisiert.<BR /><BR />