Südtirols Einwohnerzahl stiegt zwar weiterhin an, jedoch ist seit dem Einsetzen der Wirtschaftskrise eine Trendumkehr zu beobachten: Letzthin zieht der Bevölkerungszuwachs wieder leicht an.Niedrigste Sterberate, höchste GeburtenrateDas Bundesland Tirol weist innerhalb der Europaregion Tirol-Südtirol-Trentino die niedrigste Sterberate (7,9 Verstorbene je 1000 Einwohner) sowie die höchste Geburtenrate (10,4 Promille) auf. Das bedingt das vergleichsweise hohe natürliche Wachstum der Partnerregion nördlich des Brenners (ein Plus von 2,5 Promille). Da aber ihre Wanderungsbilanz niedriger als hierzulande ausfällt, nämlich gute 4 Prozent, entspricht der Bevölkerungszuwachs von Tirol jenem Südtirols.Der Beitrag der Geburtenbilanz nimmt in Südtirol schon seit Jahren stetig ab, sodass der Bevölkerungszuwachs nunmehr in einem weit höheren Maße von den Wanderungsgewinnen bestimmt wird. Bozen ist am ausgeprägtestenBesonders ausgeprägt ist diese Entwicklung in der Landeshauptstadt: Aufgrund der Überalterung verzeichnet Bozen eine auffällig niedrige Geburtenrate und zugleich eine hohe Sterberate.Das bedingt schon seit geraumer Zeit ein Geburtendefizit, weshalb der Bevölkerungszuwachs der Stadt nunmehr ausschließlich dem Migrationsüberschuss zuzuschreiben ist.Betrachtet man das Bevölkerungswachstum auf Gemeindeebene, ist auch im Jahr 2017 vielerorts ein Plus zu beobachten. Im Verhältnis zur Wohnbevölkerung der Zuwachs in Pfatten (ein Plus von 34,8 je 1000 Einwohner), Rodeneck (ein Plus von 26,4 Promille), Auer (ein Zuwachs von 25,6 Promille), Welschnofen (ein Plus 22,5 Promille), Nals und Tisens mit jeweils Plus 22 Promille am ausgeprägtesten.7 Gemeinden riskieren Entvölkerung Insgesamt verzeichnet etwas mehr als ein Viertel aller Südtiroler Gemeinden derzeit einen Bevölkerungsrückgang, wobei in nur 7 Gemeinden (Kuens, Laurein, Martell, Prettau, St. Pankraz, Sexten und Welsberg-Taisten) das Geburtendefizit auch mit einem negativen Wanderungssaldo einhergeht. Diese sind deshalb am stärksten vom Risiko der Entvölkerung betroffen.Da der Großteil der Südtiroler Gemeinden (93 von 116) eine positive Geburtenbilanz aufweist, wirkt dort die natürliche Wachstumskomponente der Abwanderungstendenz entgegen.5351 GeburtenIm Laufe des Jahres 2017 werden 5351 Geburten in den Gemeinden Südtirols erfasst, etwas weniger als im Vorjahr (ein Minus von 1,8 Prozent). Die Geburtenrate beträgt 10,2 Lebendgeborene je 1000 Einwohner und belegt damit die Spitzenposition in Italien, wo durchschnittlich nur mehr 7,7 Kinder je 1000 Einwohner im Jahr zur Welt kommen. Mit 11,5 Geburten je 1000 Einwohner liegt die Bezirksgemeinschaft Wipptal in Sachen Geburtenrate an erster Stelle. Die Landeshauptstadt Bozen, in der die Alterung am weitesten fortgeschritten ist, bildet das Schlusslicht mit 8,2 Promille.Die Zahl der Verstorbenen beläuft sich im Bezugsjahr auf 4395. Sie hat im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent zugenommen. Die Sterberate liegt nunmehr bei 8,4 Todesfällen je 1000 Einwohner und somit deutlich unter dem gesamtstaatlichen Durchschnitt von 10,7 Promille.stol