„Das wirst du dir doch nicht antun?“ – diese Frage hat Peter Trenkwalder schon oft gehört. Aber die Teplitzer Hütter in Ridnaun möglichst nachhaltig zu sanieren, ist ihm ein Herzensanliegen, und deshalb nimmt er auch einige Hürden auf sich.<BR /><BR />Peter Trenkwalder vom Unternehmen Trenkwalder & Partner aus Wiesen hat bereits Erfahrung mit Baustellen am Berg: Er hat sich einen Namen gemacht, als er 2020/21 mit seiner Truppe die höchstgelegene Schutzhütte Südtirols, das Becherhaus, mustergültig saniert hat.<h3> „Team Becher“ ist nun „Team Teplitz “ </h3> Das „Team Becher“ ist nun das „Team Teplitz“. „Mit keinen anderen hätte ich mir vorstellen können, hier oben zu arbeiten“, erzählt Trenkwalder. Vor Kurzem sind die Arbeiten zur Sanierung der Teplitzer Hütte (2586 Meter) gestartet. <BR /><BR />Im Auftrag des Landesamtes für Bauerhaltung wird das Gebäude instand gesetzt, anders als beim Becherhaus ist kein Zubau notwendig. Nach Abschluss der Arbeiten soll die Schutzhütte genau so aussehen, wie sie 1898 gebaut wurde. <BR /><BR />Trenkwalder und seine Mitarbeiter sind ein eingespieltes Team. Sie verfügen über die Erfahrungswerte durch die Sanierung des Becherhauses, darüber hinaus ist die Sanierung der Teplitzer Hütte in vielfacher Hinsicht deutlich einfacher. „Am Becher waren wir vom Gefühl her ewig weit weg von der Welt“, sagt er. <BR /><BR />Doch es wäre nicht Peter Trenkwalder, wenn er bei der Sanierung der Teplitzer Hütte den einfachen Weg wählen würde. „Wir wollten uns etwas überlegen, wie wir einen Nutzen für alle stiften können“, erklärt er. <BR /><BR />Und so hat Trenkwalder für die Baustelle ein Nachhaltigkeitskonzept ausgearbeitet, um sie zur „nachhaltigsten Sanierung einer Schutzhütte im hochalpinen Bereich“ zu machen. <BR /><BR />„Zunächst haben wir uns gefragt: Welche Materialien für unsere Baustelle bekommen wir in Ridnaun? Welche im Wipptal? Wir streben an, alle möglichen Rohstoffe und Produkte lokal und aus der Region zu beziehen“, sagt er. So spare man Transportwege und damit Co2. Die Wertschöpfung bleibe in der Region, bei den heimischen Betrieben. <BR /><BR />Für viele der benötigten Produkte ist Trenkwalder im Bezirk fündig geworden: Die Fenster uns Fensterläden kommen aus Freienfeld, das Holz für Fassade und Dach aus dem Wipptal, die Lebensmittel für die Verpflegung der Arbeiter aus Ridnaun. Aus dem Eisack- und Wipptal sind auch die ausführenden Unternehmen und die Hubschrauber-Firma. <h3> So oft wie möglich zu Fuß zur Baustelle</h3> Im Sinne eines umweltbewussten Bauens haben er und seine Mannschaft sich zum Ziel gesetzt, so oft wie möglich zu Fuß zur Teplitzer Hütte aufzusteigen, um Heli-Flüge zu sparen. Für die Transporte sollen auch verstärkt Drohnen eingesetzt werden. In der Bauphase will man sich um einen bewussten Umgang mit Energie bemühen. <h3> Mit Sozialprojekt der Gesellschaft etwas zurückgeben</h3> Doch der Nachhaltigkeitsgedanke endet für Peter Trenkwalder nicht hier, „Nachhaltigkeit hat nicht nur mit Umwelt zu tun“. <BR /><BR />„Als Abschluss dieser Arbeit, die mit öffentlichen Geldern bezahlt wird, möchten wir als Team der Gesellschaft etwas zurückgeben und uns sozial engagieren“, erzählt er. In einem schwer zugänglichen Graben in der Nähe der Hütte wurden in früheren Zeiten Aluminium-Dosen entsorgt, geschätzt 2000 Kilogramm. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="767660_image" /></div> <BR />In ihrer Freizeit werden Trenkwalder und seine Mitarbeiter den Müll sammeln und ins Tal bringen, unterstützt von Alpenverein, Bergrettung und Freiwilligen. „Der Abfall wird dann fachgerecht entsorgt und Wertstoffe verkauft. Die Einnahmen werden einem Sozialprojekt in Südtirol zugute kommen“, berichtet er. <h3> „Das wirst du dir doch nicht antun“</h3> Der Versuch, Nachhaltigkeit konkret umzusetzen, ist für Trenkwalder auch richtungsweisend: „Wir wollen beweisen, dass es möglich ist, nachhaltig zu wirtschaften. Wenn uns das hier oben, im hochalpinen Bereich, gelingt, muss es überall gelingen, dann gibt es keine Ausreden mehr“. Er wolle aufzeigen, dass es auch anders geht. <BR /><BR />„Das wirst du dir doch nicht antun?, haben mich einige gefragt. Doch, genau das will ich!, habe ich geantwortet“, erzählt Trenkwalder. Wesentlich sei, dass das ganze Team von der Idee überzeugt sei. Und auch bei seinem Auftraggeber, dem Land, und Landesrat Massimo Bessone sei er mit seinem Anliegen einer nachhaltigen Baustelle stets auf offene Ohren gestoßen. <BR /><BR />Während der Sommermonate pausieren übrigens die Arbeiten an der Hütte. Sie ist wie gewohnt geöffnet.<BR /><BR /><BR /><BR />