Statt sich dem süßen Nichtstun zu widmen, hat er in den letzten Jahren auf seinen zweiten Doktortitel hingearbeitet. Hier erfahren Sie, wie er das geschafft hat und wie der Senior so tickt. <BR /><BR />Armellini ist seit Bekanntwerden seines Studienerfolgs im hohen Alter ein kleiner Star: Jetzt ist der doppelte Akademiker mit früherem Doktorgrad in Wirtschaft und dem eben erst erhaltenen Philosphie-Doktor zur erfolgreichen Talk-Show von RAI 2 „I fatti vostri“ am 24.Mai nach Rom eingeladen worden und hat auf Facebook Komplimente und Glückwünsche aus dem ganzen Land erhalten.<BR /><BR />Es haben sich bei ihm sogar Bekannte gemeldet, die ihn seit 40 Jahren nicht mehr gesehen hatten, und alle großen Parteien haben von der Erfolgsgeschichte berichtet. Sogar Lega-Chef Matteo Salvini hat einen tollen Post über den rüstigen Senior gebracht. <h3> Er bestreitet seinen Alltag alleine</h3>Aber von Anfang an: Präsident Ulrich Seitz vom Seniorenwohnheim Pilsenhof in Terlan ist auf seinen Gast besonders stolz: „Fernando Armellini hat einen weiteren Doktortitel erlangt – diesmal ist es der Abschluss in Philosophie an der Universität Trient“, sagt er.<BR /><BR />Nachdem er ein Leben lang Personalchef und anerkannter Jurist in führenden Firmen der Privatwirtschaft war, lebt er seit fast 7 Jahren im Pilsenhof in Terlan. Dieser Schritt war am Anfang kein einfacher, aber für ihn notwendig, da er im Jahre 2015 seine geliebte Ehegattin frühzeitig krankheitsbedingt verloren hatte, berichtet Präsident Seitz.<BR /><BR />Die 2 Kinder der Familie haben arbeitsbedingt ihren Lebensmittelpunkt außerhalb Südtirol verlegt. So bestreitet nun Fernando seinen Alltag alleine, und doch nicht in Einsamkeit, „denn er bereichert in einer ganz eindrücklichen Weise unsere Einrichtung“, betont Pilsenhof-Präsident Ulrich Seitz. <BR /><BR />Gespräche mit ihm seien von einer außergewöhnlichen Güte, denn als ehemaliger Manager mit umfangreichen Fachkenntnissen in Rechtswissenschaften und Betriebswirtschaft kann er den Heimleitern sogar den einen oder anderen guten Ratschlag erteilen, sagt Direktor Hugo Pichler; darüber freuen sich Präsident Ulrich Seitz und der gesamte Verwaltungsrat. <h3> Laureatsarbeit über den Menschen und die Technik</h3>Der frischgebackene neuerliche Doktor hat seine Laureatsarbeit über den Menschen und die Technik im Hinblick auf die Entwicklungen des 21. Jahrhunderts verfasst. <BR /><BR />Auf die Frage, ob er sich wegen seines Bildungsvorsprungs manchmal einsam fühlt, meint Armellini: „Ganz und gar nicht. Ich liebe den Austausch mit den Menschen, ob Jung oder Alt. Ich finde auch das Heimleben abwechslungsreich. Hier ist immer etwas los, es kommen Familienmitglieder und sogar in der Coronazeit war es trotz vieler Einschränkungen so, dass sich die Heimleitung immer was einfallen hat lassen, damit wir uns als Heimgäste nicht einsam fühlen. Ich habe die verschiedenen Ausgangssperren mit viel Lektüre und spannenden Texten genützt“. <BR /><BR />Ein Thema, das Fernando Armellini sehr beschäftigt, ist die Würde der Menschen, vor allem der Schwachen in der Gesellschaft. Und hier setzt Heimpräsident Seitz an; er erinnert an die fixen Sprechstunden zur Sachwalterschaft, die immer am letzten Freitag des Monats kostenlos im Terlaner Pilsenhof angeboten werden.<BR /><BR />Wenn ein Mensch mit einer geistigen Behinderung oder psychischen Krankheit nicht in der Lage ist, bestimmte Angelegenheiten selbst zu erledigen, ohne dabei Gefahr zu laufen, benachteiligt zu werden, braucht er eine gesetzliche Vertretung. Gerade im ländlichen Gebiet sind diese Präzisierungen von erheblicher Bedeutung. Speziell in Pandemie-Zeiten war und ist es unumgänglich zu überprüfen, ob der Betroffene ausreichend einsichts- und urteilsfähig ist. Dazu hat der behandelnde Arzt nach dem Aufklärungsgespräch, die Verantwortung die Sachlage zu beurteilen. <h3> Betriebsübergabe ist ein wichtiges Thema</h3>Bei schwerwiegenden medizinischen Maßnahmen (z.B. bei risikoreichen Operationen oder Amputationen,) darf der Sachwalter nur zustimmen, wenn ein Zeugnis eines zweiten Arztes vorliegt, der die Maßnahme ebenfalls für notwendig hält. Schließlich ist es notwendig, in Dorfgemeinschaften, die stark von der Landwirtschaft leben, praktische Fragestellungen rund um die Betriebsübergabe aufzugreifen. <BR /><BR />Tatsache ist, dass schwierige Rahmenbedingungen in vielen landwirtschaftlichen Familien mit den Folgen von wachsenden Existenzproblemen auftauchen.<BR /><BR /><BR />