Und nicht immer hängen an einer Lokomotive nur Müllwaggons. „Man kann sagen, dass auf 40 bis 50 Güterzügen pro Woche Müll transportiert wird. In diesem Fall kann aber auch nur ein Waggon Müll geladen haben“, weiß Ausserdorfer. 70 bis 80 Züge rollen pro Woche zudem mit Gefahrgut (kein radioaktives Material) über den Brenner, aber auch hier meist nur ein Waggon pro Güterzug. <BR /><BR />Ein allgemeines Register, bei dem all diese Daten zusammenlaufen würden, gibt es nicht. Auch weil es jede Menge Akteure gibt: Da ist zum einen der Betreiber des Schienennetzes – in diesem Fall RFI. Gemäß der EU-Richtlinie ist dieses Schienennetz für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen frei zugänglich. Sie bezahlen dem Infrastrukturbetreiber ein Entgelt für die Benützung. <BR /><BR />Der Gütertransport läuft dann über sogenannte Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU). Den größten Marktanteil am Brenner hat die Railtraction Company, der Zug in Waidbruck war jedoch von TX Logistix. „Mit dem Zug haben wir nichts zu tun“, stellt Ausserdorfer klar. <BR /><BR />„Wir wickeln die verschiedensten Transporte für unsere Kunden ab, genauso wie die Transportunternehmen auf der Straße. Der Transport einiger Materialien, darunter auch der Transport von Müll, ist natürlich überhaupt nicht sinnvoll, Verkehrsvermeidung ist in allen Bereichen der beste Ansatz“, unterstreicht der Geschäftsführer.<BR /><BR />Neben der Railtraction Company nutzen also noch andere Unternehmen das Schienennetz über den Brenner für Gütertransporte, und eben auch für die Mülltransporte, die aus Süd- und Norditalien dann in Verbrennungs- und Verwertungsanlagen nach Deutschland (und andere Länder) gebracht werden. <BR /><BR />Allerdings stellen die Unternehmen nur die Lokomotive zur Verfügung, die beladenen Waggons kommen wiederum von Firmen aus dem Bereich der Abfallwirtschaft. Die Sicherheitskontrolle obliegt dem Staat. Bei all dem ist die Südtiroler Landesverwaltung daher außen vor. „Es wäre interessant, zu wissen, wie viel und was da über den Brenner transportiert wird“, sagt entsprechend auch Umweltlandesrat Giuliano Vettorato.