In Südtirol ist sauberes Trinkwasser zu einem günstigen Tarif eine Selbstverständlichkeit. „Ein Umdenken und eine vorausschauende Planung sind notwendig, denn nach dem Notstand-Sommer 2022 fehlt in diesem Frühjahr 2023 der Niederschlag, insbesondere der Schnee. Diese Phasen der Trockenheit dürften aufgrund des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf Menge und Zeitpunkt der Niederschläge keine Ausnahmen mehr sein“, betont der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in einer Aussednung.<BR /><BR />Und stellt anlässlich des Internationalen Tages des Wassers 3 Vorschläge zur Debatte. <h3> Fließgewässer renaturieren</h3>Wasser fließt im engen Korsett verbauter Flüsse schneller und verlässt damit auch in kürzerer Zeit Südtirol. Möglichst naturbelassene Gewässer in einem möglichst breiten Bachbett halten also ganz natürlich Wasser zurück und wirken sich zudem positiv auf den Grundwasserspiegel aus. <BR /><BR />„Wir fordern daher den Rückbau der verrohrten Abzugsgräben in den Talsohlen und Renaturierungen im großen Stil. Zudem sind beim Bau neuer Infrastrukturen, wie etwa die teilweise neue Streckenführung der Bahnlinie zwischen Meran und Bozen, Flussaufweitungen mit einzuplanen“, so Josef Oberhofer, Präsident von Südtirols größter Umweltschutzorganisation.<h3> Raumordnung: Verfügbarkeit von Wasser nachweisen</h3>Für Beschneiungsanlagen ist der Nachweis (es ist inzwischen Standard), woher das notwendige Wasser kommt, um innerhalb von kurzer Zeit die Pisten künstlich zu beschneien, verpflichtend.<BR /><BR /> „Wir sehen einen solchen verpflichtenden Nachweis für alle Umwidmungen von Wald in landwirtschaftliches Grün als unumgänglich an, ebenso für alle wasserintensiven Projekte für touristische und industrielle Anlagen. Mit anderen Worten: Bereits bei der Planung muss nachgewiesen werden, wie die Äpfel bewässert und die privaten Schwimmbäder gefüllt werden“, so Madeleine Rohrer, Geschäftsführerin des Dachverbandes. „Ist Wasser nicht ausreichend vorhanden, kann das Vorhaben nicht bewilligt werden.“<h3> Kostenwahrheit schaffen</h3>Die Konkurrenz um das Wasser wird zunehmen. „Das Wasser als öffentliches und knappes Gut muss daher auch einen Preis haben, der sozial gerecht ist und die Kosten der Umwelt wiederspiegelt“, so Oberhofer und Rohrer. <BR /><BR />Das bedeute, dass die Investitionen für Speicherbecken durch die Beiträge nicht der öffentlichen Hand angelastet, und die Gewinne hinterher privatisiert werden. Auch sei die Verordnung zur Regelung des Trinkwassertarifs mit dem Ziel der Kostenwahrheit zu überarbeiten und die Verbräuche aller Kategorien offen zu legen. <BR />