Marlene Engelhorn ist die Enkelin der aus Wien stammenden und in der Schweiz lebenden Traudl Engelhorn-Vechiatto (94), deren Vermögen laut Forbes auf 4,2 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Seit 2 Jahren weiß die junge Frau, dass sie einmal Millionen erben wird – und zwar im 2-stelligen Bereich. <BR /><BR />So richtig freuen kann sich die Germanistik-Studentin darüber aber nicht. „Ich habe für das Geld keinen Tag gearbeitet und zahle für den Erhalt keinen Cent Steuer. Das kann es doch nicht sein“, sagte Engelhorn jüngst in einem Interview mit dem „Standard“. Darum hat die junge Frau einen Entschluss gefasst: Sie will rund 90 Prozent ihres Erbes verschenken und an jene verteilen, die weniger Geburtenglück hatten wie sie selbst.<BR /><BR />Gleichzeitig setzt sich Marlene Engelhorn jedoch auch vehement für die Einführung einer Vermögenssteuer ein und macht damit auf die äußerst ungleiche Verteilung des Geldes und der Güter in Österreich aufmerksam. „Das reichste Prozent der österreichischen Haushalte besitzt fast 40 Prozent des gesamten Vermögens“, so die künftige Erbin. <BR /><BR />Und gerade dieses Vermögen solle versteuert und der Überschuss damit demokratisch verteilt werden. Die Tatsache, dass sie nämlich allein darüber entscheiden könne, wie viel von ihrem Vermögen sie an wen abgibt, habe mit Demokratie nur wenig zu tun, ist Engelhorn überzeugt. <BR /><BR />Daher versucht sie nun, die Zeit bis zum Antritt ihres Erbes zu nutzen und sich mit anderen Gleichgesinnten auszutauschen und zu vernetzen – nicht zuletzt, um ihrem Anliegen in breiterem Rahmen eine Stimme zu geben.