Voller Begeisterung halfen damals alle mit, dieses einzigartige Sportereignis zu organisieren und möglich zu machen. <b><BR /><BR /><BR />Vor 40 Jahren fand der erste Super-G der Geschichte statt. Was sind Ihre Erinnerungen daran?</b><BR />Marcello Varallo: Es sind viele Jahre vergangen und es ist schwer, sich an alles zu erinnern. Es war eine große Genugtuung, und der Super-G hat uns die Tür zu einer festen Etappe des Skiweltcups geöffnet und uns in der ganzen Welt bekannt gemacht. Damals leitete Serge Lang den FIS-Cup und Marc Hodler war der Präsident des Ski-Weltverbands FIS. Serge Lang wollte eine neue Disziplin vorschlagen, und so ist der Super-G entstanden. Er sagte: „Lasst uns versuchen, einen Super-G zu machen“, und es war ein Erfolg.<BR /><BR /><embed id="dtext86-51910308_quote" /><BR /><BR /><b>Wie hat die Bevölkerung darauf reagiert?</b><BR />Varallo: Ich muss wirklich sagen, dass die Bevölkerung die Nachricht von dem Auftrag, einen Super-G auszutragen, mit großer Begeisterung aufgenommen hat und wirklich alle mitgeholfen haben. Die Tourismusverbände, Skischulen und Skilifte haben sich zur Verfügung gestellt, um dieses große Sportereignis bestmöglich zu organisieren und es war auch einzigartig, da es der erste Super-G in der Geschichte des Skisports war. <BR /><BR /><b>Wie sah die Strecke für den ersten Super-G aus?</b><BR />Varallo: Der erste Super-G wurde auf der Piste von Alting organisiert, einer roten Piste mit dem Ziel in Fulanac, wie das Gebiet genannt wurde. 2 Sprünge waren im Kurs enthalten. Es war eine lange Strecke, wirklich ein schöner Super-G. Die Piste wurde von einem gewissen Baumgartner angelegt, einem Kommandanten der Schweizer Armee, der mit der FIS zusammenarbeitete. Bei ihm war auch der Nachrichtentechniker der FIS, der Deutsche Heinz Krecek. Darüber hinaus beteiligte sich die Bevölkerung mit Begeisterung, und die Feuerwehren aus dem gesamten Gadertal halfen beim Befeuchten der Piste. Der Super-G wurde von Pirmin Zurbriggen gewonnen, der damals noch nicht so bekannt war. Das Ereignis war ein so großer Erfolg, dass wir im folgenden Jahr ein Weltcup-Rennen ausrichten durften: jenen Riesenslalom, der nie mehr aus der Skigeschichte verschwunden ist. <BR /><BR /><embed id="dtext86-51910662_quote" /><BR /><BR /><b>Gab es Hindernisse?</b><BR />Varallo: Es gab viele Hindernisse, aber wir haben unseren Weg gemacht und sind immer im Weltcup geblieben. Es gibt viele Erinnerungen an diesen Super-G, insbesondere erinnere ich mich an die Siegerehrung: Wir hatten alles so gut wie möglich vorbereitet, und die Siegerehrung fand auf einer Wiese in der Mitte des Dorfes statt, wo sich jetzt das Gebäude des Tourismusverbandes befindet. Wir hatten alle europäischen Flaggen ausgestellt, die Flagge Südtirols und natürlich die italienische Flagge. Hinzu kamen die Frauen in ihrer traditionellen Kleidung, der ladinischen „Troht“. <BR /><BR /><b>Der Super-G war somit der Beginn einer erfolgreichen Serie von Veranstaltungen mit der Präsenz von Alta Badia im Weltcup?</b><BR />Marcello Varallo: Sicherlich war der Super-G der Moment, in dem alles begann; schon der Super-G ging in die Geschichte ein, da er der erste in der Geschichte des Skisports war, aber darüber hinaus machte Alta Badia mit diesem Super-G auf sich aufmerksam und auf sein Potenzial, in den Weltcup aufgenommen zu werden. Serge Lang hatte unmittelbar nach dem Super-G gesagt: „Wir werden nächstes Jahr mit einem Weltcup-Rennen hierher zurückkommen“ – und so geschah es.<BR /><BR /><embed id="dtext86-51910664_quote" /><BR /><BR /><b>Wie ging es dann weiter?</b><BR />Varallo: Nach dem Erfolg des ersten Super-G folgte das erste Weltcup-Rennen: Erich Kostner und Gianni Marzola fuhren zum FIS-Kongress in Australien, und bei dieser Gelegenheit gab Serge Lang ihnen das erste Weltcup-Rennen. Die Eigenschaften des Super-G blieben die Eigenschaften des Weltcup-Rennens auf der Gran-Risa-Piste, so dass der Super-G der Vorreiter war und seine Eigenschaften beibehalten wurden. 1985 hatten wir dann das erste Rennen, und von da an hatten wir immer das Rennen auf der Gran Risa, und dann haben wir uns immer weiter verbessert, in letzter Zeit auch mit dem Nacht-Parallel-Riesenslalom, der zu den ersten gehört, die eine so markante Beleuchtung haben. <BR /><BR /><b>Wie fühlt es sich an, den ersten Super-G der Geschichte organisiert zu haben?</b><BR />Varallo: Zunächst einmal war es eine große Genugtuung, eine Ehre und eine wunderbare Sache, dass alle mitgemacht haben: Die Bevölkerung hat wirklich mit großer Begeisterung mitgeholfen. Man wollte Alta Badia bekannt machen und dazu beitragen, dass der Ort sich entwickelt und international bekannt wird. Die Weltmeisterschaft war dafür eine unglaubliche Möglichkeit – eine unglaubliche Chance, den Ort bekannt zu machen. In den 1980er Jahren war es für Alta Badia nämlich sehr wichtig, bekannt zu werden.<BR /><BR /><BR /><b>Zur Person:</b><BR />Marcello Varallo wurde 1947 in Mailand als Sohn eines Handwerkers und einer ladinischen Mutter geboren. Er wuchs in Abtei auf. Nachdem er in Bruneck 3 Jahre lang eine Hotelschule besucht hatte, um sich auf die Leitung des Hotels „Ladinia“ vorzubereiten, nahm er an wichtigen Rennen teil. Er war Mitglied der legendären „Valanga Azzurra“ und errang in der WM-Abfahrt 1970 in Gröden den fünften Platz. 1974 beendete er seine Sportlerkarriere und übernahm das Hotel „Ladinia“. Von Beginn an war er Mitglied des Komitees, das die Weltcuprennen auf der Gran Risa organisiert, von 1990 bis 2017 als Präsident. 8 Jahre lang war er Präsident des Tourismusvereins Alta Badia. <BR />