Um vermisste oder in Not geratene Bergsteiger und Wanderer schnell zu orten und retten zu können, war vor Jahren geplant, ein Handyortungsgerät anzuschaffen, das von einem Hubschrauber aus bedient werden kann. Daraus wurde aber nichts, weshalb der Bergrettungsdienst im AVS mit der Landesagentur für Bevölkerungsschutz einen eigenen Weg gegangen ist: Nun steht ein modernes Ortungsgerät zur Verfügung, das an einer Drohne befestigt wird. <BR /><BR />„Wir als Bergrettungsdienst im AVS sind die erste zivile Organisation in Italien, die ein solches Gerät verwenden darf“, berichtet Robert Sartori, der Leiter der Landesgeschäftsstelle in Vilpian. „Mit diesem modernen Gerät können wir aber nur Handys orten, italienische und natürlich auch ausländische. Wir können aber keine Handys abhören. Das ist auch nicht unsere Aufgabe.“ <BR /><BR />Der Bergrettungsdienst im AVS unter Landesleiter Ernst Winkler hat die Genehmigung seitens des Regierungskommissariats zur Anwendung des Ortungsgeräts bereits in der Hand, eingesetzt wird es derzeit aber nur für Übungen und Schulungen. „Wir müssen uns mit diesem Gerät erst vertraut machen und unsere Bergretter einschulen, damit es dann im Ernstfall problemlos und effizient eingesetzt werden kann“, betont Geschäftsleiter Robert Sartori. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="807686_image" /></div> <BR /><BR />„Wir haben dieses Ortungsgerät natürlich schon getestet. Und es funktioniert ausgezeichnet, denn es kann ein Handy, egal ob es Empfang hat oder nicht, innerhalb kürzester Zeit orten. Das ist sehr wichtig, denn im Ernstfall zählt jede Sekunde, um ein Leben zu retten. Das Handy muss aber eingeschaltet sein.“<BR /><BR />Was benötigt die Bergrettung künftig im Ernstfall bei Suchaktionen, um das Ortungsgerät einsetzen zu können? „Eigentlich brauchen wir nur die Vertragsnummer IMSI oder die Gerätenummer IMEI“, sagt der Leiter der Geschäftsstelle. „Ich rate den Leuten, die IMEI-Nummer, die am Handy oder auf der Handyverpackung zu finden ist, zu Hause aufzubewahren, dass sie bei einer eventuellen Suchaktion sofort zur Hand ist.“<h3> Spezialdrohne wird gebaut</h3> Sollte keine dieser Nummern zur Verfügung stehen, können die Behörden mithilfe der Telefonnummer beim entsprechenden Mobilfunkanbieter die IMSI-Nummer anfordern. Dabei kann aber natürlich viel wertvolle Zeit verlorengehen. <BR /><BR />Derzeit wird das Ortungsgerät mit einer Einsatzdrohne der Bergrettung im AVS getestet. In allen Bergrettungsbezirken gibt es eine solche Drohne. „Wir sind gerade dabei, eine Spezialdrohne für dieses Ortungsgerät bauen zu lassen, die eine größere Flugautonomie hat“, kündigt Sartori an. 2023 dürfte dieses moderne Fluggerät Tag und Nacht zur Verfügung stehen. Und dann ist auch die Test- und Einlernphase des Handyortungsgeräts abgeschlossen.<BR /><BR /> Über Handy, Tablet, Laptop oder PC können die Retter direkt auf das Ortungsgerät zugreifen, um es zu steuern. „Hier sind wir sehr flexibel“, betont Robert Sartori. „Der gesamte Einsatz des Handyortungsgeräts wird natürlich auch genau dokumentiert.“ <BR /><BR />Die gesamten Kosten für das moderne Ortungsgerät liegen bei etwa 110.000 Euro. Die Finanzierung hat die Landesagentur für Bevölkerungsschutz übernommen. Übrigens: Mit einer Drohne dürfen die Bergretter laut Sartori derzeit nur außerhalb der Ortschaften fliegen <BR /><BR /><BR /><BR />