Montag, 28. August 2023

Zivilschutzwarnung für Schwaz, aber sonst Entspannung

Die angespannte Hochwassersituation wegen Starkregens im Bundesland Tirol hat Montagnachmittag zu einer Zivilschutzwarnung für die Unterländer Bezirksstadt Schwaz gesorgt.

Hochwasser in Schwaz. - Foto: © APA / UNBEKANNT

Grund waren steigende Pegelstände am Inn und eine kritischen Situation im Bereich der Steinbrücke, sagte Sicherheitslandesrätin Astrid Mair (ÖVP) bei einer Pressekonferenz. Ansonsten gab das Land aber großteils Entwarnung. „Wir sind offenbar mit einem blauen Auge davongekommen“, erklärte LH Anton Mattle (ÖVP).

Man könne von einer „Entspannung“ sprechen, meinte der Landeshauptmann bei dem kurzfristig einberufenen Pressegespräch im Landhaus. Das Schlechtwetter bzw. starken Regenfälle würden offenbar schneller „in Richtung Salzburg“ abziehen als ursprünglich angenommen. Aktuell habe der Starkregen großteils aufgehört. Die Verantwortlichen rechneten mit geringeren Niederschlägen für den Rest des Tages, detto in der Nacht auf Dienstag. Man müsse aber weiter vorsichtig sein.

Der Zusammenfluss von Inn und Sill. - Foto: © APA / EXPA/ERICH SPIESS



Die Zivilschutzwarnung in Schwaz erfolgte in Form eines gleichbleibenden Dauertons mit der Länge von drei Minuten. Die Bevölkerung wird damit unter anderem aufgefordert, allen voran in den hauptbetroffenen Bereichen in den Häusern zu bleiben und unnötige Fahrten und Spaziergänge zu vermeiden.

Die großen Wassermassen, die sich Inn abwärts bewegen, würden die höchsten Pegelstände am frühen Abend erreichen - dies betreffen dann vor allem die Bereiche in Hall in Tirol und Schwaz. „Es ist noch nicht vorbei“, warnte Elmar Rizzoli, Leiter des Zentrums für Krisen- und Katastrophenmanagement des Landes. In der Silberstadt wurde die Steinbrücke vorsorglich gesperrt.

Unterdessen gab das Land am frühen Abend per Aussendung bekannt, dass auch in der rund 5.000 Einwohner-Gemeinde Kramsach im Bezirk Kufstein - ebenfalls aufgrund steigender Pegelstände am Inn - eine Zivilschutzwarnung ausgelöst wurde. Diese betraf vor allem die Ortsteile Badl und Voldöpp sowie das Zentrum. Die Warnung bleibe aufrecht, bis eine Entwarnung erfolgt, wurde betont.

Sölden nicht mehr erreichbar

Stark betroffen von den Unwettern waren gegen Mittag vor allem auch die Bezirke Imst, und dabei vor allem das Ötztal, sowie der Bezirk Innsbruck-Land. Der Ort Sölden ist, nachdem die Ötztal Straße unterspült und beinahe weggerissen worden war, nicht mehr erreichbar.

Treibholz im Inn. - Foto: © APA / EXPA/ERICH SPIESS



Auch im vorderen Ötztal stellte sich die Lage prekär dar: Die Ötztaler Ache war dort über die Ufer getreten. Im Tumpener Ortsteil Ried mussten 30 Haushalte mit rund 70 Personen evakuiert werden. Sie wurden im örtlichen Vereins- und Feuerwehrhaus untergebracht.

Der anhaltende Regen führte auch zu Straßen- und Bahnsperren. Die Brennerbahnstrecke wurde aufgrund eines Murenabganges zwischen Innsbruck und Brenner bis voraussichtlich Dienstagabend komplett gesperrt. Auf der Weststrecke ist zwischen Imst-Pitztal und Schönwies bis Dienstag, 18.00 Uhr, kein Zugverkehr möglich. In beiden Fällen wurde ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Zwischen Innsbruck-Hötting und Innsbruck-Westbahnhof wurde die Mittenwaldbahnstrecke gesperrt. Die ÖBB ersuchten die Fahrgäste, auf das Öffi-Netz in Innsbruck umzusteigen.

apa/stol

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