Die Promotorinnen des Preises Martina Schullian, Susanne Elsen, Alessandra Piccoli, Monika Gross und Marion Maier haben in den vergangenen Monaten die insgesamt 18 Bewerbungen gesichtet und daraus einhellig Miriam Zenorini als überzeugende Siegerin ausgewählt.<BR />Miriam Zenorini, die Betreiberin des ersten Südtiroler Bio-Sozialhofs Vintlerhof in Brixen hat ein Studium in der Sozialpädagogik und der Sozialarbeit, sowie einen Master in Sozialer Landwirtschaft absolviert und ist Quereinsteigerin im Bereich der Landwirtschaft. Sie betreibt mit ihrem Mann den von den Combonibrüdern übertragenen Hof nach biologischen und sozialen Kriterien, integriert benachteiligte Arbeitskräfte, wirkt in der Landschaftsökologie, bezieht Konsumentinnen über innovative Vermarktungsformen und Gemeinschaftsaktivitäten ein und wirkt im Sinne der Bildung für nachhaltige Entwicklung.<BR /><BR />Zusätzlich zur Verleihung des Agitu-Förderpreises konnte eine weitere Sonderauszeichnung verliehen werden. Der Preis „Premio Speciale Vintola“ wird vom Verein AEvvento al Vintola zur Verfügung gestellt und ist mit 1.000 Euro dotiert. Er dient der Auszeichnung einer zweiten Pionierin nach den gleichen Kriterien. <BR /><BR /><BR />Dabei hat die Jury einhellig diese zweite Innovatorin identifiziert: Julia Gasser, ausgebildete Musikerin und ambitionierte Jungbäuerin auf dem Maso Conti in Capriana (TN). Julia ist vor wenigen Jahren beim Punkt Null gestartet. Getragen von ihrer Vision des Lebens als Bäuerin, hat sie unter extremen Bedingungen eine landwirtschaftliche Struktur geschaffen, die eine große Wirkung im Sinne öko-sozialer Entwicklung in ihrem Umfeld erzielt hat. Der Hof liegt in einem extrem steilen Gelände, welches mit PKW nicht erreichbar ist und dennoch hat Julia mit ihrem Mann ein Zentrum innovativer bäuerlicher Landwirtschaft, verbunden mit Produkt- und Vermarktungsinnovationen geschaffen, die auch als Beispiel für diese abgelegene Region dient. Safrananbau- und Vermarktung als Nischenproduktion, Produktion von Ziegenkäse oder Angebote der ökologischen Familienfreizeit bilden mittlerweile die Basis einer multifunktionalen Existenz, deren Sicherung nach wie vor eine große Herausforderung darstellt. Die Verleihung des Preises an Julia Gasser soll sie ermuntern, durchzuhalten. Auch Agitu war stets konfrontiert mit existenziellen Herausforderungen.