Die Freude am Erzählen hat Trudi Matzneller Heiss von ihrem Vater geerbt. Der Tischler Richard, wie der heute 86-Jährige in Aldein genannt wird, ist für seine lustigen „Gschichtlen“ bekannt.
„Richard, drzeil ins nou eppes Hetzigs!“ Wie oft hat die Tochter diesen Satz gehört – daheim ebenso wie im Dorf. Und immer hatte und hat der Vater einen spaßigen Spruch, eine heitere Episode oder eben ein „Gschichtl“ parat: über seinen Vetter Bertl, über den alten Mösler, über den Lehrer Ruatti oder über Frau Schwarz. Die zweifache Witwe stammte zwar aus Wien, war jedoch mit einem Branzoller liiert und ließ sich ab und zu mit ihm in Aldein blicken.
„Ausgesprochen originell war auch der alte Benefiziat“, erinnert sich Trudi. „Hin und wieder soll er während der Messe die Ministranten hinausgeschickt haben, um die Hühner zu füttern. Und einmal hat er meinem Vater sogar ein ,Glasl’ Wein eingeschenkt. Der Tata war damals neun oder zehn Jahre alt und ist anschließend beschwipst nach Hause getorkelt.“ Die 41-jährige Texterin und Korrektorin lacht und liefert auch schon die nächste Anekdote.
In ihrer aktuellen Ausgabe veröffentlicht die „Südtiroler Frau“ ein Porträt der dreifachen Mutter und Autorin.
Weitere Themen im Heft: ein Interview mit Geriater Dr. Christian Wenter; ein Beitrag über Opern-Heldinnen; Tipps für eine kleine Salzapotheke von Kräuterexpertin Hildergard Kreiter; Anleitungen für schmucke Weidenlaternen für Terrasse und Garten.