Prozess gegen Berlusconi auf Jänner vertagt
Ein im April in Mailand begonnener Prozess gegen Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi ist am Montag zum zweiten Mal vertagt worden.
Das Gericht beschloss, dass der Prozess gegen Berlusconi um 4 Monate verschoben werden soll. Er wird am 29. Jänner 2018 wieder aufgenommen.
Monatsgehälter für's Schweigen
Die Mailänder Staatsanwälte gehen davon aus, dass rund 20 Frauen, die sich in den vergangenen Jahren an Partys in Berlusconis Luxusresidenz beteiligt hatten, vor Gericht gelogen hatten, weil sie von dem Großunternehmer „Monatsgehälter“ für ihr Schweigen über ausschweifende Abende in der Mailänder Residenz des Medienunternehmers erhielten.
Insgesamt soll Berlusconi 10 Millionen Euro für die Bestechung der Zeuginnen ausgegeben haben.
Systematisch Zeugen bestochen
Nach Ansicht der Ermittler sollen Berlusconi und seine Anwälte damit systematisch die Zeugen im sogenannten „Ruby“-Prozess bestochen haben, bei dem der Ex-Premier wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit der damals minderjährigen Karima El Marough alias „Ruby“ angeklagt war. Berlusconi war von diesem Vorwurf im März 2015 letztinstanzlich freigesprochen worden.
Die Zahlungen sollen laut Medienberichten Anfang 2015 ausgesetzt worden sein, da Berlusconi Ermittlungen wegen Zeugenbestechung befürchtete.
Für Falschaussagen verantworten
Das Verfahren gegen Berlusconi soll im Jänner mit dem Prozess zusammengelegt werden, das gegen „Ruby“ läuft. Die Marokkanerin und 22 weitere Personen müssen sich dabei wegen mutmaßlicher Falschaussage vor den Richtern im Rahmen eines Verfahrens gegen Berlusconi vor Gericht verantworten.
Zu den Angeklagten in diesem Verfahren zählen unter anderem Rubys Ex-Rechtsanwalt Luca Giuliante sowie die Senatorin der Berlusconi-Partei Forza Italia, Maria Rosaria Rossi.
apa