Für schwierige Probleme gibt es keine einfachen Lösungen. Schlimmes Mobbing und Gewalt sind solche Probleme – gerade, wenn sie Kinder und Jugendliche betreffen. Wir dürfen sie damit nicht allein lassen.<BR /><BR />Was Kinder anderen Kindern anzutun imstande sind, hat der Mord an der 12-jährigen Luise im deutschen Freudenberg gezeigt: 2 Klassenkameradinnen haben das Mädchen erstochen. Im Schatten dieses Falles kommen nun andere Opfer von Mobbing und Gewalt mit ihren Erlebnissen an die Öffentlichkeit. <BR /><BR /><embed id="dtext86-58861878_quote" /><BR /><BR />Das überrascht nicht: Probleme mit Jugendgewalt haben in den vergangenen Monaten auch in Südtirols Ballungszentren Sorgen bereitet. Bekannt werden solche Dinge freilich immer erst dann, wenn sie zu eskalieren drohen. <BR /><BR />Dabei sagen Experten: Frühzeitig eingreifen, es gar nicht so weit kommen lassen – das müsste die Devise sein. Gewalt von Jugendlichen sei meist nur die Folge von anderen Problemen, vor denen die Erwachsenen um sie herum gern die Augen verschließen; jugendliche Täter seien vorher bereits meist selbst Opfer gewesen. Das ist freilich keine Entschuldigung. Aber es ist ein Ansatz. <BR /><BR />Studien zeigen beim Thema grundsätzlich eher einen gegenteiligen Trend: Langfristig haben Forscher für westliche Länder einen Rückgang von Straftaten Minderjähriger festgestellt. Doch Ausreißer nach oben gibt es immer wieder – den aktuellen möglicherweise auch als Folge der Pandemie. <BR /><BR /><embed id="dtext86-58865723_quote" /><BR /><BR />Denn man weiß aus Erhebungen auch, dass ein kleiner Teil der Jugendlichen für den Großteil der Gewaltdelikte verantwortlich ist. Die Schulen sind dabei ein Frühwarnsystem. Lehrer erkennen strauchelnde Kinder am schnellsten. Oft sind sie es, die wichtige Maßnahmen einleiten, um diese wieder zu stabilisieren. Während der Coronajahre waren freilich ganze Jahrgänge plötzlich ohne diese Stütze. Und nun haben wir das Problem.<BR /><BR />Es ist nicht das erste Mal, dass Südtirol mit sogenannten „Baby-Gangs“ zu kämpfen hat. Es gibt im Land Erfahrung damit und diese Erfahrung war in der Vergangenheit positiv. Viele der Rowdys, die die Jugendgerichtsbarkeit betreut hat, haben sich positiv entwickelt.<BR /><BR />Aber es geht nicht ohne hinzuschauen, dort hartnäckig zu sein, wo es unangenehm ist, kreativ zu sein in der Ahndung und Aufarbeitung, aber auch in der Hilfe für junge Täter und junge Opfer.<BR /><BR />Als Gesellschaft müssen wir rechtzeitig „Stopp“ sagen: „Das akzeptieren wir nicht.“ Und wir müssen danach handeln. <BR /><BR /> <a href="mailto:katrin.niedermair@athesia.it" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">katrin.niedermair@athesia.it</a><BR />