Wir suchen Mitarbeiter oder Geometer für das Büro.“ So stand es in einer Stellenanzeige, die ein Südtiroler Unternehmer unlängst veröffentlicht hatte. <BR /><BR />So weit so gut. Wenige Tage später aber bekam er unliebsame Post vom Arbeitsinspektorat: Mit der Stellenanzeige habe er gegen die gesetzlich vorgesehene Gleichstellung von Mann und Frau verstoßen, hieß es darin. <BR /><BR />Damit nicht genug: Die Arbeitsinspektorin, die den Verstoß im Internet entdeckt hatte - ein Dekret aus dem Jahr 1977 regelt offenbar die Gleichstellung für Stellenanzeigen – brummte dem Unternehmer eine Verwaltungsstrafe von 3333,33 Euro auf. <BR /><BR /><embed id="dtext86-55097927_quote" /><BR /><BR />Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: 3333,33 Euro, weil hinter „Wir suchen Mitarbeiter oder Geometer für das Büro“ nicht w/m für weiblich und männlich stand. <BR /><BR />Um nicht falsch verstanden zu werden: Frauen und Männer müssen in einer Gesellschaft in allen Bereichen gleichberechtigt sein. Das sollte man im 21. Jahrhundert eigentlich nicht mehr fordern müssen, das sollte eine Selbstverständlichkeit sein. <BR /><BR />Ist es leider nicht. Daher wird in bestimmten Bereichen – zum Beispiel bei der Erstellung von Kandidatenlisten, in verschiedenen Gremien und in Verwaltungs- und Aufsichtsräten von Unternehmen – eine verpflichtende Frauenquote vorgeschrieben. Das mag man gut finden oder nicht, aber zum Teil ist es sicherlich notwendig. Da sonst leider immer noch ein Ungleichgewicht herrschen würde. <BR /><BR /><embed id="dtext86-55099131_quote" /><BR /><BR />Eine Strafe von über 3000 Euro für eine solche Stellenanzeige hat mit Gleichberechtigung hingegen überhaupt nichts zu tun. Das ist nichts Anderes als reine Schikane. <BR /><BR />Und wenn es nun auch heißen mag: „Aber Gleichberechtigung fängt genau bei solchen Dingen an“, dann sag ich: nein. <BR /><BR />Denn genau mit solchen Aktionen tut man der Gleichberechtigung keinen Gefallen. Genau mit solchen Aktionen erweist man dem Feminismus einen Bärendienst. <BR /><BR />Und genau mit solchen Aktionen macht man auf Dauer die Arbeit jener Frauen und Männer zunichte, die sich wirklich und ernsthaft um die Gleichstellung von Mann und Frau bemühen – und das zum Teil seit Jahrzehnten.