An dessen Spitze stand der englische König Georg VI., Vater von Elizabeth II., als Kaiser von Indien. Der Onkel des im letzten Jahr verstorbenen Prinzen Philipp, Lord Louis Mountbatten, wurde von London 1947 als Vizekönig nach Indien entsandt mit dem Auftrag, dieses in die Unabhängigkeit zu entlassen. Er wurde zum Motor der Idee, den Subkontinent in einen muslimischen Kunststaat namens Pakistan und einen hinduistischen namens Indien zu teilen. <BR /><BR /><BR />Dies war nur durch die millionenfache Vertreibung und Umsiedlung von Menschen beider Weltreligionen, durch die Unterdrückung von Minderheiten sowie durch die Zerstörung der historisch gewachsenen Vielfalt von fast 500 Fürstentümern möglich, was heftige Auseinandersetzungen nach sich zog, deren Folgen bis heute spürbar sind. Am Nordostrand Pakistans lag etwa das Reich des Maharadscha von Kaschmir, eines Hindu, der über 77 Prozent Muslime regierte. <BR /><BR /><BR />Im Herzen des hinduistischen Indien herrschte wiederum der muslimische Nizam von Haiderabad, dessen Untertanen sich zu 88 Prozent zum Hinduismus bekannten. Der Maharadscha von Kaschmir scheiterte mit seinem Versuch, sich Indien anzuschließen, ebenso wie der Nizam von Haiderabad mit seinem Bestreben, Teil von Pakistan zu werden.<BR /><BR /><BR /> In Haiderabad führt diese wechselvolle Geschichte auch heute noch zu blutigen terroristischen Anschlägen, in Kaschmir tobte mehrfach ein Bürgerkrieg, der jederzeit in eine militärische Auseinandersetzung zwischen den Atommächten Pakistan und Indien umschlagen kann. <BR /><BR /><BR />Derzeit verschärft sich diese Gemengelage. Dem Islamismus in Pakistan steht mittlerweile ein noch fanatischerer Hindu-Nationalismus in Indien gegenüber, der sogar das Lebenswerk von Mutter Teresa zu zerstören sucht. Und jenseits des Himalaya zündelt eine dritte Atommacht, nämlich China, das sich immer mehr zum unberechenbarsten Faktor der Weltpolitik entwickelt. <BR /><BR /><BR /><BR />