Italien nimmt Familien von Sea-Watch auf
Einige Migranten an Bord des Rettungsschiffes der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch dürfen in Italien an Land. 18 der 65 Menschen könnten aussteigen, darunter sieben Kinder mit ihren anwesenden Eltern und ein kranker Mann, teilte Italiens Innenminister Matteo Salvini am Freitag mit.

Die „Sea-Watch 3“ hatte die Geflüchteten am Mittwoch vor der libyschen Küste aufgenommen. (STOL hat berichtet) Italien will, dass das Schiff nach Tunesien fährt. Die „Sea-Watch 3“ respektiere die Mahnung der Polizei und habe die Anweisung bekommen, Richtung Tunesien zu fahren, hieß es aus dem Innenministerium in Rom.
Salvini hatte zuvor klar gemacht, dass das Schiff in Italien nicht anlegen dürfe. „Sie sind keine Retter sondern Schlepper, und als solche werden sie behandelt. Für die Menschenhändler sind und bleiben die italienischen Häfen geschlossen“, erklärte er mit Blick auf die Hilfsorganisation.
Alle Menschen haben ein Recht auf einen sicheren Hafen
Das Schiff befand sich am Freitag laut Sea-Watch vor den Hoheitsgewässern der italienischen Insel Lampedusa. „Alle Menschen sind gleich und haben das Recht auf einen sicheren Hafen. Ist Italien dazu nicht bereit, muss die EU eine Lösung finden“, twitterte die Organisation.
UPDATE
&mdash Sea-Watch Italy (@SeaWatchItaly) 17. Mai 2019
Le autorità italiane ci hanno dato la disponibilità a fare sbarcare le famiglie presenti a bordo: bambini, madri, padri e una donna ferita.
Il trasbordo sulla motovedetta della guardia costiera è in corso. pic.twitter.com/53VkNTNXeT
Mehrere Hilfsorganisationen hatten bereits es in der Vergangenheit abgelehnt, gerettete Migranten nach Tunesien zu bringen, weil ihnen dort Menschenrechtsverletzungen drohen würden.
dpa