<b>Herr Köllensperger, in der Landeshauptmannfrage hangelt sich die SVP von Vertagung zu Vertagung und die Opposition ist lachender Dritter.</b><BR />Paul Köllensperger: Es gibt keinen Grund zur Schadensfreude, denn darunter leiden alle. Wir haben große Baustellen, die Leute tun sich hart, doch die Frage, wer der SVP-Spitzenkandidat für die Landtagswahl ist, lähmt alles. Südtirol ist in Geiselhaft, weil in der SVP persönliche Fehden ausgetragen werden.<BR /><BR /><b>In der SVP drängen alle auf eine rasche Entscheidung des Landeshauptmanns.</b><BR />Köllensperger: Nicht nur in der SVP. Von einem Landeshauptmann erwartet man sich, dass er Entscheidungen trifft und nicht herumlaviert. Kompatscher hatte bei seinem Amtsantritt vor 9 Jahren eigentlich gesagt, er macht nur 2 Legislaturen, jetzt dauert der Eiertanz um die 3. Amtsperiode schon über ein Jahr.<BR /><BR /><embed id="dtext86-57183392_quote" /><BR /><BR /><b>Was ist Ihrer Ansicht das eigentliche Problem?</b><BR />Köllensperger: Zum einen ist die SVP keine Sammelpartei mehr, sondern eine knallharte Interessensvertretung, in der große Verbände den Takt vorgeben. Kompatscher kam 2013 nach dem SEL-Skandal eigentlich als Betriebsunfall ans Ruder, was nicht allen gefallen hat. Verschiedene Schulterschlüsse, die man im Laufe der Jahre immer wieder zelebriert hat, haben nicht funktioniert, weil sie im Grunde nicht echt waren. Trotzdem brennt ein Scheit nie allein.<BR /><BR /><b>Wie meinen Sie das?</b><BR />Köllensperger: Als Landeshauptmann muss man alle motivieren und mit auf die Reise nehmen. Bei Kompatscher fällt auf, dass es ihm nicht gelingt, eine komplexe Partei wie die SVP um sich zu scharen. <BR /><BR /><embed id="dtext86-57183394_quote" /><BR /><BR /><b>Der Ball liegt jetzt im Garten des Landeshauptmanns. Was würden Sie an seiner Stelle tun? Antreten oder abtreten?</b><BR />Köllensperger: Ich will der SVP oder Kompatscher keine Tipps geben. Wenn ein Landeshauptmann nach 9 Jahren im Amt aber keine Mehrheit in seiner Partei und den Großteil seiner Fraktion gegen sich hat, macht das keinen Sinn. Ich an seiner Stelle würde mich vertschüssen.<BR /><BR /><b>Und zum Team K kommen? Das K für Kompatscher würde ja schon einmal passen...</b><BR />Köllensperger (lacht): K & K war über Jahrhunderte ein Erfolgsrezept. Aber nein, das wird nicht passieren. Ich habe immer gedacht, er will unbedingt wieder. Tritt er aber ab, kandidiert eben ein anderer. <BR /><BR />