Seine „Terminator“-Sprüchen kramte Arnold Schwarzenegger als Gouverneur von Kalifornien immer wieder hervor. Doch nun sind die flotten Kampfansagen „I’ll be back“ und „Hasta la vista, Baby!“ verstummt. Es gibt keine Rückkehr für den „Governator“. Nach zwei Amtszeiten tritt der 63-Jährige von der politischen Bühne in Sacramento ab. Am 2. November wird ein Nachfolger gewählt, im Januar muss Schwarzenegger gehen.„Ich werde kräftig aufräumen“ „Wir müssen Kalifornien wieder zu dem machen, was es einmal war“, tönte der gebürtige Österreicher im Wahlkampfjahr 2003. Er werde kräftig „aufräumen“, die Wirtschaft ankurbeln, Arbeitsplätze schaffen und das Milliardendefizit in der Haushaltskasse abbauen. Damals löste der Hollywoodstar und Republikaner den höchst unpopulären Demokraten Gray Davis ab. Ihm wurde vorgeworfen, den Staat mit seinen knapp 40 Millionen Einwohnern an den Rand des Ruins getrieben zu haben.Gleiches muss sich nun Schwarzenegger anhören. Sein Beliebtheitsgrad als Gouverneur ist so niedrig wie der von Davis bei dessen Rauswurf 2003. „Man fährt durch Sacramento und Leute schimpfen durchs Fenster auf einen ein“, räumte der scheidende Politiker kürzlich kleinlaut in der „New York Times“ ein.Kalifornien führend mit Arbeitslosenquote von 12 ProzentDie Rezession hat Schwarzeneggers Wahlheimat schwerer getroffen als die anderen US-Bundesstaaten. Kalifornien „führt“ mit einer Arbeitslosenquote von mehr als 12 Prozent, mit der höchsten Zahl von Zwangsversteigerungen nach dem Kollaps des Immobilienmarktes und bei der Größe des Milliardendefizits in der Haushaltskasse. Von allen Seiten hagelt es Kritik. Die Linke kreidet ihm Kürzungen im Sozialbereich an, die Rechte beschimpft ihn als „Rino“, als „Republican in name only“. Er sei ein verkappter Demokrat, der zu viel Geld in Umweltprogramme stecke, statt die Wirtschaft zu stärken.Seine möglichen Nachfolger heißen Whitman oder BrownAus dem Wettstreit seiner möglichen Nachfolger, der Republikanerin Meg Whitman und des Demokraten Jerry Brown, hält sich Schwarzenegger demonstrativ heraus. Man hätte erwarten können, dass er seiner Parteigenossin unter die Arme greift, doch bisher gab es nur Seitenhiebe. Sie distanzierte sich von ihm. Er sei „in erster Linie ein Schauspieler“, der als Gouverneur weniger Erfolg hatte, mäkelte Whitman.Schwarzenegger war als politischer Außenseiter und Hollywood-Held angetreten, Whitman präsentiert sich als Selfmade-Heldin aus Silicon Valley. Die blonde Mittfünfzigerin baute das Internetauktionshaus eBay auf und wurde zur Milliardärin. Mehr als 140 Millionen Dollar hat sie aus eigener Tasche in die Wahlschlacht gesteckt. Es ist - von Präsidentschaftswahlen abgesehen - das teuerste Rennen in der Geschichte der USA.Ihr demokratischer Widersacher ist ein Karrierepolitiker mit einer schillernden Vergangenheit. Jerry Brown, derzeit Justizminister, war bereits von 1975 bis 1983 kalifornischer Gouverneur. Damals der Jüngste, heute wäre er mit 72 Jahren der Älteste. Der Spitzname „Governor Moonbeam“ hängt dem früheren Weltraum-Enthusiasten noch immer an. Er war ein vehementer Vietnamkriegsgegner, der als Gouverneur in einer kleinen Wohnung lebte, Energiesparen propagierte und mit der Country-Rock-Sängerin Linda Ronstadt ausging.Letzten Wählerumfragen zufolge hat Brown derzeit die Nase vorn. Whitman verlor Punkte, als kürzlich ans Licht kam, dass sie jahrelang eine illegale Einwanderin aus Mexiko als Haushälterin beschäftigt hatte. Eine peinliche Enthüllung, denn die konservative Managerin hat es sich auf die Fahne geschrieben, den Zustrom von Immigranten zu kappen.„Grüner“ Schwarzenegger: Reduzierung von Treibhausgasen in Gefahr Eine seiner größten Errungenschaften als „grüner“ Gouverneur feierte Schwarzenegger 2006 mit der Unterzeichnung eines Gesetzes zur strikten Reduzierung von Treibhausgasen. Dies ist nun in Gefahr. Vermutlich ist es Schwarzeneggers letzter großer Kampf als Gouverneur, ein Volksbegehren abzuwehren, das auf einen Abbau der Umweltschutzauflagen abzielt.Ob Schwarzenegger wieder in Hollywood anheuert, steht noch nicht fest. „Das hängt davon ab, ob jemand mit einem tollen Drehbuch vorbeikommt“, sagte der frühere Schauspieler über seine noch vagen Zukunftspläne. Das Heer der Arbeitslosen wird er kaum vergrößern. Er wolle „ein oder zwei Bücher“ schreiben, wenn er im Januar seinen Job verliere, twitterte der Gouverneur vor wenigen Tagen. dpa