Begonnen hat der Reigen der Festlichkeiten bereits eine Stunde vorher mit der wissenschaftlichen Betrachtung der Südtirol-Autonomie und der Minderheitenfrage. <a href="https://www.stol.it/artikel/politik/hass-auf-minderheiten-ist-so-gross-wie-seit-dem-2-weltkrieg-nicht-mehr" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">Der UNO-Sonderbeauftragte für Minderheitenfragen, Fernand de Varennes, zeichnete dabei kein besonders optimistisches Bild zum aktuellen Zustand der Minderheiten in der Welt und in Europa. </a><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="778490_image" /></div> <BR /><BR />Deutlich besser steht es um Südtirol, wurde im zweiten Teil des Festakts immer wieder betont. „Wir sind überzeugt, dass es wichtig ist, dass wir heute diesen Tag festlich begehen“, sagte Kompatscher vor den beiden Außenministern und der versammelten Presse. „Die Südtirol-Autonomie ist eine Erfolgsgeschichte für das Land und für die Bürger.“ In diesem Moment der Freude dürfe man aber nicht vergessen, dass es auch weiterhin Handlungsbedarf gebe. „Insbesondere seit der Verfassungsreform im Jahr 2001 haben wir Kompetenzen verloren“, so Kompatscher. Diese müssten wiederhergestellt werden. Er sei aber überzeugt davon, dass dies im Dialog und im Austausch mit den beiden Ländern Österreich und Italien gelinge.<BR /><BR />Mit seiner sprachlichen und kulturellen Vielfalt sei Südtirol ein kleines Europa in Europa. „Und wir werden alles dafür tun, dass dies auch so bleibt“, sagte Kompatscher. <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="778493_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Dann ergriff abermals Fernand de Varennes, der UNO-Sonderbeauftragte für Minderheitenfragen, das Wort: „Der heutige Tag ist ein Beispiel für die ganze Welt“, sagte er. Man müsse daran erinnern, wie es der österreichischen und der italienischen Regierung gelungen ist, eine Minderheitenfrage friedlich zu lösen, zum Schutz und zur Wohle der Bevölkerung. „Südtirol ist ein Erfolgsmodell und ein Beispiel für die Welt.“<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="778496_image" /></div> <BR /><BR />Dass die friedliche Lösung der Südtirol-Frage keine Selbstverständlichkeit gewesen sei, betonte der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg: „Vor 30 Jahren ist es uns gelungen, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen. Der Weg dorthin war aber nicht immer leicht.“ Es habe Zeiten gegeben, in denen es sehr viel menschliches Leid gab. „Auch das dürfen wir heute nicht vergessen.“ Die Südtirol-Autonomie zeige schlussendlich aber, dass es möglich sei, durch Diplomatie und Verhandlungen, Konflikte friedlich zu lösen. „Rückblickend muss man aber sagen, dass es keine Selbstverständlichkeit war, dass dies gelungen ist. Das sieht man an den aktuellen Konflikten. Es hätte auch ganz anders ausgehen können.“<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="778499_image" /></div> <BR /><BR />„Die Beziehungen zwischen Österreich und Italien sind derzeit sehr gut, politisch wie wirtschaftlich“, sagte Italiens Außenminister Luigi Di Maio. „Die heutige Feier, an der die Außenminister beider Länder teilnehmen, ist ein Beweis dafür.“ <BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="778502_image" /></div> <BR /><BR />Dann ging Di Maio auf die wichtigsten Stationen der Südtirol-Autonomie ein und auf jene Personen, die dies ermöglicht hätten: So betonte der italienische Außenminister den besonderen Verdienst von Karl Gruber, Alcide De Gasperi, Silvius Magnago und Aldo Moro. <BR /><BR />„Südtirol ist ein Modell für das Zusammenleben und für Dialog“, sagte der italienische Außenminister abschließend. „Ein Modell, auf das wir zurecht stolz sein können.“