„Das ist mir und vielen anderen zu wenig!“
Wenn schon Inklusion, dann in allen Bereichen des Lebens, bitteschön! Im Kindergarten und der Schule funktioniert es super. Unabhängig vom Personalmangel, ist unser Kindergarten und Schulinklusionsmodell für viele Länder ein Vorbild. Zurecht, wie ich finde!
Nichtsdestotrotz muss die Inklusion auch in das alltägliche Leben überschwappen und es muss eine unabhängige Basis, frei von Familie und Freunden geschaffen werden, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Die Politik muss die Versprechen nach Veränderung, die sie seit 10 Jahren oder länger zugesagt hat, endlich einlösen.
„ Beide Seiten sind es leid immer wieder als Bittsteller aufzutreten für die Geduld und Dankbarkeit zum Alltag gehören. ”
— Max Silbernagl
Ich rede hier von einem selbstbestimmten Leben für Menschen mit Beeinträchtigung und das Versprechen der Reformation des Sozialbereichs. Diese Versprechen, gleich, wie viele Forderungspapiere des Südtiroler Monitoringausschusses, sowie die Forderung der im Sozialbereich Arbeitenden, nach mehr Gehalt und die generelle Aufwertung des Berufsstandes, gehören, gehört, ernstgenommen und umgesetzt.
Beide Seiten sind es leid immer wieder als Bittsteller aufzutreten für die Geduld und Dankbarkeit zum Alltag gehören. Es stimmt, diese Tugenden, sind der Gesellschaft oftmals abhandengekommen, doch nur von diesen 2 Komponenten ist das Leben und deren Zufriedenheit auch nicht gesättigt.
Menschen mit Beeinträchtigung müssen zusammenhalten und brauchen eine starke Stimme
Sie müssen erkennen, dass sie Rechte haben, dazu gehört ein leistbares, selbstbestimmtes Leben, ähnlich, wie es in Innsbruck, der Sli schon seit 30 Jahren organisiert.
„Wie wäre es denn, liebe Herren und Damen der Politik“
Wie wäre es denn einen Blick über die Grenze nach Innsbruck zu wagen und eine Zusammenarbeit mit dem „Sli“ (Selbstbestimmtes Leben Innsbruck, Anm. d. Red.) beginnen oder sich gegenseitig bei gewissen Belangen zu unterstützen?Sie sind nicht alleine, Betroffene helfen gern und bringen ihre Expertise mit ein, außerdem ist es nichts komplett Neues, wäre deshalb auch schneller umsetzbar. Das würde mal frischen Wind in die ach so müde Politikmühle bringen.
„ Das muss im Jahr 2023 einfach möglich sein, auch in Südtirol. ”
— Max Silbernagl
Sich das nötige Knowhow zu besorgen und loszulegen, das wäre der nächste Schritt in die richtige Richtung. Diese Sache ist machbar, die Chance greifbar. Nicht morgen, nicht übermorgen, jetzt gleich. Das wär„ doch was!
Warum? Weil jeder Mensch ein Recht auf ein erfülltes, glückliches, selbstbestimmtes Leben hat, ganz gleich ob mit oder ohne Behinderung. Das muss im Jahr 2023 einfach möglich sein, auch in Südtirol.
Max Silbernagl (27) aus Bozen ist Buchautor und Musiker der Band „Chaos Junkies“.