Der Preis der Corona-Impfstoffe ist ein gut gehütetes Geheimnis. <BR /><BR /><BR /><BR />Wo öffentliches Geld ausgegeben wird, müssen Aufträge, Verträge und Abrechnungen auch öffentlich einsehbar sein. Normalerweise. Aber in Zeiten der Pandemie scheint das anders. <BR /><BR />Für Europa hat jedenfalls die EU-Kommission mit den Pharmakonzernen die Verträge für die Impfstoffe abgeschlossen, die Vakzine werden dann auf die einzelnen Staaten verteilt. Wie viel zahlt die EU für das historische Impfprogramm? Obwohl Abgeordnete immer wieder die Offenlegung der Verträge fordern, bleibt der Preis der Impfstoffe ein gut gehütetes Geheimnis. Die EU-Kommission beruft sich auf kommerzielle Geheimhaltungsvereinbarungen. <BR /><BR />Trotzdem gibt es dazu Informationen, und zwar nach einer Datenpanne. Im Dezember 2020 twitterte die belgische Haushaltsstaatssekretärin Eva De Bleeker versehentlich eine Tabelle mit allen Impfstoffen, die bisher in der EU eingekauft wurden, und ihrem jeweiligen Preis pro Dosis. Der Tweet wurde schnell gelöscht, aber ein Nachrichtenportal hatte schnell reagiert und einen Screenshot abgespeichert.<BR /><BR /><b>AstraZeneca am billigsten</b><BR /><BR />Nach den Informationen der Nachrichtenseite Het Laatste Nieuws gibt es relativ große Preisunterschiede. Mit Abstand am günstigsten ist der Impfstoff von AstraZeneca zu haben, der auch in Südtirol zum Einsatz kommt; der schwedisch-britischen Hersteller erhält den Angaben aus Belgien zufolge genau 1,78 Euro pro Dosis. Im mittleren Preissegment rangieren die Konkurrenten Johnson & Johnson (6,94 Euro), </TD><TD>Sanofi/GSK (7,56 Euro) und CureVac (10 Euro). Am teuersten sind die auch in Südtirol eingesetzten Vakzine von BioNTech/Pfizer und Moderna mit 12 bzw. 14,69 Euro pro Dosis. <BR /><BR />Eine andere Zahl legt den Verdacht nahe, dass die Pharmariesen jene Länder, die höhere Preise bezahlen, auf der Vorzugsspur beliefern. Zu den erfolgreichsten Ländern in Sachen Impfung gehört Israel. <BR /><BR /><b>Wer mehr zahlt...</b><BR /><BR />Dieser Erfolg war auch deshalb möglich, weil sich das Mittelmeerland frühzeitig 15 Millionen Impfdosen sicherte und nie größere Probleme mit den Lieferungen hatte. Diese Sicherheit hat auch ihren Preis. Wie ein Vertreter des Finanzministeriums in einer Sitzung eines Parlamentsausschusses berichtete, hat der Staat für die 15 Millionen Impfdosen bisher 2,6 Milliarden Schekel – umgerechnet 660 Millionen Euro – in den Kauf von Impfstoff verschiedener Hersteller investiert. <BR /><BR />In Israel wurde bisher fast ausschließlich das Biontech/Pfizer-Präparat eingesetzt. Umgerechnet auf 15 Millionen käme man auf einen Preis von 44 Euro pro Dosis. Dies wäre deutlich höher als die von den europäischen Ländern gezahlten Preise.<BR /><BR />