Freitag, 22. September 2023

Bauherren und Planer mit an den Tisch

Südtirols Planer kreiden schon lange die langatmige Bürokratie in der Raumordnung an. Abhilfe könnten aus ihrer Sicht Bauherrenbesprechungen in den Gemeindekommissionen schaffen, an denen Bauherren und Planer teilnehmen. Dadurch könne man Zeit sparen, effizienter sein und an Qualität gewinnen, ist die Berufsgruppe der Planer in der Vereinigung der Freiberufler überzeugt.

An einer Bauherrenbesprechung in der Gemeindekommission könnten Planer und Bauherren teilnehmen und die Projekte könnten gemeinsam besprochen werden. Shutterstock/shutterstock - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Tagtäglich haben die Planer mit der aufwendigen Bürokratie zu tun. „Der schwierige bürokratische Prozess nimmt viel Zeit in Anspruch, was auch zu Verzögerungen bei Entscheidungen und bei der Umsetzung von Projekten führt. Die teilweise sehr umständlichen bürokratischen Verfahren führen durch den benötigten Mehraufwand an Ressourcen zu erhöhten Kosten. Mit dem Nebeneffekt, dass durch lange Genehmigungsprozesse Innovationen, Ideen und neue Projekte oft auch sehr be- oder sogar verhindert werden“, kritisiert die Berufsgruppe der Planer in einer Aussendung.

Protokolle in Echtzeit verfassen

Eine Lösung des Problems sieht sie darin, dass auch die Bauherren und Planer in der Gemeindekommission für Raum und Landschaft anwesend sein können, wenn die Projekte behandelt werden. Im Rahmen einer Bauherrenbesprechungen könnte das vorgelegte Projekt besprochen und zu den einzelnen Punkten ein Echtzeitprotokoll verfasst werden, das alle Beteiligten unterschreiben.
„Damit wird eine Vertagung bzw. Ablehnung mit einer Neubehandlung in einer der nächsten Sitzungen nicht mehr notwendig. Die Einhaltung der so vereinbarten Punkte wird dann nur mehr vom Gemeindebauamt vor Erteilung der Baugenehmigung kontrolliert“, erklärt die Berufsgruppe der Planer.

Mehr Austausch und Sicherheit

Diese schriftliche Aufzeichnung von Ereignissen, Diskussionen oder Entscheidungen sei bei späteren Unklarheiten oder Problemen hilfreich und ermögliche eine klare Darstellung von Informationen, was Missverständnisse minimiere. „Anwesenheit und Protokolle schaffen eine verbindliche Grundlage für Absprachen und Vereinbarungen, die von den Teilnehmern anerkannt werden.“
Dadurch könnte man Entwicklungen, Fortschritte oder Veränderungen über die Zeit nachverfolgen und der Austausch von Informationen zwischen verschiedenen Körperschaften, Personen oder Abteilungen werde erleichtert. Zudem könnten die Protokolle in rechtlichen Angelegenheiten als Beweismittel dienen.

Nur Musterbauordnung zu ändern

Das Fazit der Berufsgruppe: „Durch diesen effizienten Prozess kann nicht nur Zeit gespart werden, er führt auch zu einer besseren Qualität von Dienstleistungen, was die Wettbewerbsfähigkeit stärkt und langfristig positive Auswirkungen auf Unternehmen, Organisationen und die Gesellschaft insgesamt hat.“
Was wäre aber nötig, um solche Bauherrenbesprechungen einzuführen? Nicht viel. „Dazu muss nur von Seiten der Landesverwaltung die Musterbauordnung abgeändert werden, was keinen großen Aufwand bedeuten würde“, betonen die Planer.


stol

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