Das Unternehmen alpitronic, in Europa führend in der Herstellung von Elektro-Schnellladesäulen, wollte in Terlan einen neuen, modernen und innovativen Sitz errichten. Ein Gutachten der zuständigen Landeskommission hat dies abgelehnt. Darauf reagiert der Unternehmerverband (UVS) mit scharfen Worten. Hier Auszüge aus dem offenen Brief: <BR /><BR />Die Tätigkeit der Unternehmen des produzierenden Gewerbes spiele sich auf nicht einmal 0,3 Prozent der Gesamtfläche Südtirols, oder 4 Prozent der nutzbaren Fläche ab, generiere aber 80 Prozent der Exportleistung und mehr als 70 Prozent der Investitionen in Forschung und Entwicklung, heißt es im offenen Brief der UVS. <BR /><BR /><b>„Immer öfter werden wir mit der Frage konfrontiert, ob Südtirol wirklich ein Industrie- und Innovationsland bleiben will“</b><BR /><BR />„Aber immer öfter werden wir mit der Frage konfrontiert, ob Südtirol wirklich ein Industrie- und Innovationsland bleiben will. Das Beispiel von alpitronic ist kennzeichnend dafür. Ein ehemaliges Start-up-Unternehmen, das in Südtirol geboren und gewachsen ist und heute in Europa führend in der Herstellung von Schnellladesäulen für E-Autos.“<BR /><BR />„Wir sprechen also von einem Unternehmen, das führend ist in den Bereichen Nachhaltigkeit und Innovation: Genau das, was Südtirol anstrebt“, heißt es weiter. „Für das Unternehmen, das heute knapp 300 Mitarbeiter beschäftigt, sind die Räumlichkeiten in Bozen zu<BR />eng geworden. In Terlan sollte ein innovatives Projekt entstehen, ein<BR />Gebäude, in dem die Entwicklungs- und Verwaltungsabteilungen, die Produktionsstätten und Lager vereint werden sollten.“<BR /><BR /><b>„Wir wollen keine Abkürzungen oder Bevorzugungen. Aber von den Institutionen erwarten wir schnelle, transparente und weitsichtige Entscheidungen“</b><BR /><BR /> Ein Projekt, das nun aufgrund eines negativen Gutachtens eines Landesamtes zu scheitern drohe, so der UVS. „Wieder einmal<BR />sind wir mit einer Bürokratie konfrontiert, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Entwicklung bremst. Um Missverständnissen vorzubeugen: Wir wollen keine Abkürzungen oder Bevorzugungen. Aber von den Institutionen erwarten wir schnelle, transparente und weitsichtige Entscheidungen.“<BR /><BR /> In den vergangenen Monaten habe das Projekt von alpitronic ein positives Gutachten des Amtes für Gewässernutzung erhalten. Ebenso ein positives Gutachten des Amtes für Gewässerschutz. Und schließlich ein positives Gutachten vom Labor für Luftanalyse und Strahlenschutz. „Nun wurde von einem Amt eine negative Stellungnahme abgegeben und die Gemeindeverwaltung hat beschlossen das Verfahren der Umwidmung einzustellen.“ <BR /><BR /><b>„Es macht wenig Sinn, Festivals zu veranstalten, wenn man dann gerade jene Unternehmen verjagt, die in diesen Bereichen führend sind“</b><BR /><BR />„Unsere Frage in Bezug auf den Fall alpitronic, aber auch in Bezug auf viele andere Beispiele innovativer Unternehmen, die sich in Südtirol nicht mehr weiterentwickeln können, lautet: Wollen wir wirklich alles<BR />aufgeben?“, so der Unternehmerverband. „Wollen wir wirklich auf unsere innovativsten Unternehmen verzichten? Auf jene Unternehmen, die<BR />entscheidend dazu beitragen werden, den digitalen und vor allem ökologischen Wandel, vor dem wir stehen, erfolgreich zu bewältigen? Die die besten Arbeitsplätze für unsere Jugend bieten? <BR /><BR />Es mache wenig Sinn, über Nachhaltigkeit zu sprechen und dazu Festivals zu veranstalten, wenn man dann gerade jene Unternehmen verjage, die in diesen Bereichen führend seien, heißt es weiter im offenen Brief. „Es nutzt nichts, einen Technologiepark zu finanzieren, wenn wir dann innovativen Unternehmen nicht die Möglichkeit geben, ihre High-Tech-Lösungen in Südtirol zu entwickeln.“<BR /><BR /><b>„Wo will Südtirol hin? Das ist die Frage, die wir uns stellen müssen“</b><BR /><BR /> Es sei überflüssig, Millionen für die Bewerbung Südtirols auszugeben, um junge Talente wieder nach Südtirol zurückzuholen und neue von außen anzuziehen, „wenn wir dann nicht die Schaffung von hochqualifizierten, gut bezahlten Arbeitsplätzen ermöglichen. Wo will Südtirol hin? Das ist die Frage, die wir uns stellen müssen“, heißt es im offenen Brief abschließend.