Wie wird der Urlaubssommer, was machen die Südtiroler? Was die Profis in den Reisebüros beobachten und empfehlen. <BR /><BR /><BR /><i>Von Isabelle Hansen</i><BR /><BR /><BR />Wir haben April und „die Kunden sind noch immer skeptisch und vorsichtig, Buchungen gibt es nur sehr verhalten“, so der einhellige Tenor aus den befragten Südtiroler Reisebüros. Einhellig ist auch das Verständnis dafür. Nicht ein Reisebüro-Mitarbeiter oder -besitzer traut sich derzeit, Prognosen abzugeben, jedenfalls nicht fürs Ausland. <BR />Für inländische Destinationen sind sich dagegen alle einige: Sobald die Regionengrenzen wieder offen sind, kommt der Boom. Der Trend war bereits im vergangenen Corona-Sommer zu beobachten, und so wird es wohl erst recht heuer kommen. <BR /><BR />„Italien wird sicherlich überrannt, jedenfalls von den Einheimischen, weil die Leute sicher vielfach auch heuer wieder lieber auf Nummer sicher gehen. Wir hatten auch im vergangenen Jahr erheblich mehr Italien-Buchungen – von der Adria bis nach Sizilien“, sagt Brigitte Kreuzer von der Bozner Reiseagentur Mundus. Sie rechnet bei den Südtirolern vor allem damit, dass es die heuer in die Toskana ziehen könnte. „Die Kombination von tollen Stränden, viel Kultur und einer schnellen Erreichbarkeit, das wird die Südtiroler wohl vermehrt dort buchen lassen“, sagt sie voraus. Einige konkrete Buchungen gibt es auch bereits, denn mit einer Öffnung innerhalb des Staatsgebietes – die ja bereits angekündigt ist – rechnen alle. <BR /><BR /><b>Lieber im Herbst?</b><BR /><BR />Aber nicht alle trauen dem Sommer: „Wir haben durchaus auch schon Buchungen für den Herbst“, weiß Kreuzer. Sommer-Anfragen gibt es auch für Spanien und Griechenland, aber gebucht wird noch nicht. Sollte es die Corona-Lage erlauben, rechnet sie aber auch hier damit, dass Südtiroler Griechenland- und Spanienfans sich nicht von ihrem Wunschurlaubsland abhalten lassen. <BR /><BR />Allerdings sollte eine solche Buchung tatsächlich gut überlegt sein, mahnt Fulvia Bordato von der Alpina-Tourdolomit-Filiale in der Bozner Italienallee. Denn: „Wenn der Flieger startet, dann bekommt man sein Geld nicht zurück. Auch nicht, wenn man aufgrund einer eventuell schlechten aktuellen Pandemie-Entwicklung die Reise dann doch lieber nicht riskieren will. Geld zurück gibt es nur, wenn der Flug ganz gestrichen wird.“<BR /><BR /><b>Flugreise – eine gute Idee?</b><BR /><BR />Weniger Probleme sieht sie dabei für Flüge innerhalb der EU; wahrscheinlich werde es auch im Sommer noch Auflagen wie etwa das Vorlegen von negativen Testergebnissen geben. Ob allerdings ein Flug im August nach New York beispielsweise eine gute Idee ist, lasse sich eben einfach nicht voraussagen. Wobei einiges sogar derzeit möglich ist, Australien beispielsweise sei für Touristen offen, erinnert sie.<BR /><BR />Und fliegen an sich kann man auch derzeit schon, weiß Birgit Lanzendörfer von Nouba Reisen in Meran. Eigentlich dürfe man zwar seine Region nicht verlassen, mit einem Flugticket in der Tasche allerdings schon. „Da kann man auch jetzt schon zum Flughafen nach Mailand oder München“, sagt sie. Natürlich immer mit den vorgeschriebenen negativen Testergebnissen. Machen aber noch ganz wenige. Und die Mehrheit traut sich auch noch nicht einmal zu buchen, diese Erfahrung macht auch sie. „Es ist doch sehr verhalten. Ich verstehe das aber, es gibt ja auch kaum Informationen oder Ausblicke.“ <BR /><BR /><b>„Italien wird überrannt“</b><BR /><BR />Was das Inland angeht, glaubt aber auch sie, dass die Urlaubshungrigen nur darauf warten, dass Hotels und Regionengrenzen aufgehen. „Und dann wird Italien überrannt. Im Juli/August dann noch ein ruhiges Plätzchen zu finden, wird sicher schwierig“, prophezeit sie. Insgesamt ist Lanzendörfer zuversichtlich, denn beim Impfen nehme man Fahrt auf und der „Green Pass“ mache sicher einiges möglich. Auch für Fernreisen, da ist sie sich sicher.<BR /><BR />Das gleiche Bild bei Martin Reisen in Lana. „Wenig Buchungen, die Leute warten noch ab, ob und wann tatsächlich Hotels und Grenzen aufgehen“, heißt es.<BR />