Dienstag, 23. Januar 2024

„Lkw-Fahrverbote hätten katastrophale Folgen für Wirtschaft“

Demnächst stehen in Österreich Bauarbeiten an gleich 2 der wichtigsten Nord-Süd-Achsen an – der Brenner- und der Tauernautobahn. Die damit verbundenen Einschränkungen für den Lkw-Verkehr seien katastrophal für die Wirtschaft in Südtirol und Österreich, warnen Handelskammer-Präsident Michl Ebner und Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, in einer gemeinsamen Stellungnahme.

Die Bauarbeiten an der Luegbrücke auf der Nordtiroler Brennerautobahn bereiten vielen Spediteuren Sorgen. - Foto: © ZOOM.TIROL / ZOOM.TIROL


Bereits jetzt sei aufgrund der Nordtiroler Lkw-Blockabfertigungen und des Wochenendfahrverbots der Warenverkehr auf der Brennerautobahn massiv eingeschränkt, kritisieren Ebner und Mandl. Dass nun auch darüber diskutiert wird, während der Bauarbeiten an der Luegbrücke 2025 die Lkw-Fahrverbote auf starke Reisetage auszuweiten, sei inakzeptabel.

Eine längere Sperre der Brennerautobahn für den Lkw-Verkehr wäre der nächste Super-GAU für die heimische Wirtschaft.
Jürgen Mandl

„Die A13 ist eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen in Europa. Eine längere Sperre der Brennerautobahn für den Lkw-Verkehr wäre der nächste Super-GAU für die heimische Wirtschaft, sagt Mandl.

Auch verschiedene Spediteure in Südtirol seien mit der derzeitigen Lage entlang des Brennerkorridors unzufrieden. „Was der Suezkanal für den Seeverkehr ist, ist bei uns Spediteuren in Europa die Brennerautobahn. Jede Störung entlang des Korridors hat enorme Auswirkungen“, kritisiert Thomas Baumgartner, Chef des Speditionsunternehmens Fercam.

Lkw-Fahrverbot für mehrere Monate

Während die Bauarbeiten auf der Brennerautobahn erst 2025 so richtig losgehen, sind sie auf der Tauernautobahn zwischen Salzburg und Kärnten voll im Gange. Nun sollen auch dort für mehr als 2 Monate – konkret zwischen 26. Jänner und 30. März – Lkw-Fahrverbote eingeführt werden. Dem Vorschlag von Mobilitätsministerin Leonore Gewessler zufolge soll ein Fahrverbot für Lkws über 7,5 Tonnen von Freitagnachmittag von 13 bis 19 Uhr und Samstag von 7 bis zum Eintritt des Wochenendfahrverbots um 15 Uhr verhängt werden.

Damit könnten ab Freitagnachmittag bis Sonntagnacht – mit Ausnahme der Nacht zwischen Freitag und Samstag – keine Lkw auf der Tauernautobahn verkehren. Die geplante Ausweitung des Fahrverbots sei willkürlich und wirtschaftsschädigend, kritisiert Mandl.

An dermaßen wichtigen Entscheidungen müssen alle Stakeholder miteinbezogen werden.
Michl Ebner


„Die Wirtschaftsvertretungen in Kärnten und Südtirol können nicht akzeptieren, dass die ASFINAG und Österreichs Politik für vollendete Tatsachen sorgen. An dermaßen wichtigen Entscheidungen müssen alle Stakeholder miteinbezogen werden, sodass eine gemeinsame Lösung gefunden werden kann“, sagt Handelskammer-Präsident Michl Ebner.





stol/ber

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