In Südtirol ist die Zahl der im Jahr 2021 registrierten Insolvenzverfahren im Vergleich zu vor der Pandemie nahezu um die Hälfte gesunken. In Südtirol wurden im vergangenen Jahr insgesamt 30 Insolvenzverfahren angemeldet, die alle als Konkurse abgeschlossen wurden. <BR /><BR />Im Jahr 2020, gab es 55 Verfahren (50 Konkurse), während es im Jahr 2019, dem Jahr vor der Pandemie, 59 waren (54 Konkurse). <BR /><BR />Auch auf regionaler Ebene gingen die Zahlen laut Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater zurück: 2021 lag Trentino-Südtirol mit 89 Verfahren an dritter Stelle hinter Friaul-Julisch Venetien mit 93 und Venetien mit 842 Verfahren. <BR /><BR /><b>In der ersten Hälfte 2022 bereits 20 Konkurse</b><BR /><BR />In der ersten Hälfte des Jahres 2022 wurden in Südtirol jedoch bereits 20 Firmenkonkurse registriert, die meisten in der Immobilien- und Gastronomiebranche.<BR /><BR /><b>Die einzelnen Branchen</b><BR /><BR />Die Industrie und das Baugewerbe haben laut Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater ihre Auslastung von 2019 im Jahr 2021 wieder vollständig erreicht, wobei insbesondere das Baugewerbe von staatlichen Anreizen und der Erholung des Immobiliensektors profitieren konnte. Der Dienstleistungssektor habe einen schwächeren Anstieg verzeichnet, der auch auf den Ausfall der Wintersaison 2021 zurückzuführen ist. <BR /><BR />Die Rentabilität der Unternehmen habe sich nach dem starken Rückgang im Jahr 2020 im Jahr 2021 deutlich erholt, unter anderem dank der öffentlichen Unterstützungsmaßnahmen während der Pandemie, heißt es von der Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater.<BR /><BR />Zwischen Dezember 2020 und Dezember 2021 sei der Anteil der öffentlich gewährten Kredite in Südtirol von 5,1 Prozent auf 10,2 Prozent gestiegen und bleibe damit deutlich unter dem italienischen Durchschnitt. <BR /><BR /><BR /><b>Ein neuer Gesetzestext</b><BR /><BR />Am 15. Juli wird der neue „Codice della Crisi di Impresa“ in Kraft treten, der alle Unternehmen verpflichtet, angemessene Maßnahmen auszuarbeiten, um eine Krisensituation im eigeneen Betrieb rechtzeitig zu erkennen und folglich die notwendigen Schritte zu unternehmen, um dieser vorbereitet entgegenzutreten. Ein Gesetzestext, dessen Inkrafttreten aufgrund der Pandemie verschoben wurde und der laut Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater eine wichtige Rolle bei der Rettung von Krisenunternehmen spielen wird.