Die Einigkeit im Ziel bedeute jedoch nicht, dass man überall dieselben Mittel anwenden müsse. Insbesondere in Schwellenländern mehrten sich die Inflationsrisiken und die Gefahr, dass es zu einer Überhitzung der Wirtschaft komme. Gerade diese Länder seien aber die Treiber des globalen Aufschwungs, der sich mit „relativ robustem Wachstum“ fortsetze. Die Kämpfe im Ölförderland Libyen waren nach Trichets Worten kein Thema auf der Tagung. Allerdings sei über den Ölpreis-Höhenflug gesprochen worden.Trichet hatte nach der jüngsten Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) überraschend eine Zinserhöhung im April als „möglich, aber nicht sicher“ bezeichnet. Da die Inflationsrate deutlich über die Stabilitätsmarke der EZB gestiegen sei, müsse der Rat nun „hohe Wachsamkeit“ an den Tag legen. Die Zentralbank treibt die Sorge um, dass der durch steigende Öl- und Nahrungsmittelpreise angetriebene Teuerungsschub die Preiswertstabilität mittelfristig gefährden könnte. Sie fürchtet in diesem und im nächsten Jahr erhöhten Teuerungsdruck, wie aus den jüngsten Prognosen ihres Stabs hervorgeht. Die EZB will daher auf jeden Fall verhindern, dass sich die Inflationserwartungen aus der Verankerung lösen und es zu einer Lohn-Preis-Spirale kommt. Derzeit liegt der Leitzins bei rekordniedrigen 1,0 Prozent. Die große Mehrheit von Volkswirten rechnet nun für April mit einer Anhebung um einen Viertelprozentpunkt. apa/dpa