Freitag, 3. November 2023

Wifo: Geschäftsklima stabil, Umsätze jedoch gedämpft

Rund 89 Prozent der Unternehmen in Südtirol schätzen die Ertragslage im Jahr 2023 immer noch positiv ein. Das Umsatzwachstum hat sich jedoch abgeschwächt, zeigt die Herbstumfrage des Wirtschaftsbarometers der Handelskammer Bozen.

Besonders Unternehmen im Dienstleistungssektor sind positiv gestimmt. Viele Befragte gaben an, das Personal aufstocken zu wollen. - Foto: © Shutterstock / shutterstock

Die Stimmung bei Südtirols Unternehmen ist laut Herbstumfrage des Wirtschaftsbarometers positiv: 89 Prozent der Befragten rechnen heuer immer noch mit zufriedenstellenden Erträgen. Doch die Umsätze wachsen nicht mehr so stark. Das Umsatzwachstum wird nur noch von den größeren Betrieben getragen.

Darüber hinaus melden die Unternehmen eine Stagnation des Geschäftsvolumens bei der Kundschaft aus dem Ausland und den anderen italienischen Provinzen.

Baugewerbe rechnet mit Umsatzrückgang

Die Erwartungen zu Umsatz und Rentabilität sind in den einzelnen Sektoren sehr unterschiedlich. Die Unternehmen im Dienstleistungssektor und im Handel sind am optimistischsten und beabsichtigen sogar, ihr Personal weiter aufzustocken.

Im Gegensatz dazu sind die Aussichten im Verarbeitenden Gewerbe, im Güterverkehr und bei den Sennereien verhaltener. Das Baugewerbe rechnet sogar mit einem deutlichen Umsatzrückgang.

Jedes zweite Unternehmen plant, Preise anzuheben

Die Betriebskosten sind weiter gestiegen und die erhöhten Zinsen haben zu einer Verschlechterung des Kreditzugangs und einer Dämpfung der Investitionstätigkeit geführt.

Die befragten Unternehmen erwarten keine wesentlichen Änderungen der Konjunkturlage im Jahr 2024. Die schwache Nachfrage und die steigenden Finanzierungskosten werden zu einem weiteren Rückgang der Investitionen führen, vor allem in Gebäude und Fahrzeuge.

Der Inflationsdruck auf die Betriebskosten sollte zwar langsam nachlassen, jedoch plant laut Wirtschaftsbarometer etwa jedes zweite Unternehmen, die Verkaufspreise ihrer Waren und Dienstleistungen weiter anzuheben.

Internationale Konjunktur abgeschwächt

Die Konjunktur in der Eurozone hat sich im Laufe des Jahres zunehmend abgeschwächt. Nach den jüngsten Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) dürfte das BIP der Eurozone 2023 nur noch um 0,7 Prozent steigen, so wie auch in Italien. Besonders schwer hat es die deutsche Wirtschaft, für die heuer ein negatives Wachstum von -0,5 Prozent erwartet wird.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo schätzt, dass das Südtiroler BIP in den Jahren 2023 und 2024 um jeweils 0,8 Prozent wachsen wird.




ber

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