Mittwoch, 20. September 2023

Auf Passstraßen: „Immer mehr Sportwagen ohne Autokennzeichen“

Mit einem knallroten Ferrari oder einer stolzen Ducati über Berg- und Passstraßen in der atemberaubenden Kulisse der Dolomitengebirge düsen: Ein Traum, den sich immer mehr Touristen in Südtirol erfüllen. Doch zu oft, ohne auf die Straßenverkehrsordnung zu achten.

„Wir beobachten immer mehr Sportwagen, die auf der Vorderseite kein Autokennzeichen aufweisen.“

„Wir beobachten immer mehr Sportwagen, die auf der Vorderseite kein Autokennzeichen aufweisen“, weiß Stabsfeldwebel Armando Di Genova, Kommandant der Carabinieri-Station Corvara, die über eine eigene Motorradstaffel verfügt. Und in puncto Lärmverschmutzung legen auch nicht alle Biker ein vorbildliches Verhalten an den Tag.

„Wenn wir sie dann aufhalten, holen sie es aus dem Auto“

Erst am gestrigen Dienstag hielten die Carabinieri eine Chevrolet Corvette auf, an deren Steuer ein polnischer Urlauber saß. Während das Kennschild auf der Hinterseite des Pkw vorhanden war, fehlte es auf der Vorderseite.

„Viele stört das Kennschild vorne und sie montieren es ab. Wenn wir sie dann aufhalten, holen sie es aus dem Auto“ und wüssten nicht immer, dass beide Kennschilder vorhanden und sichtbar sein müssen, um in Italien fahren zu dürfen. Fehlt auch nur ein Kennschild, droht neben einer Strafe in Höhe von 60 Euro auch eine 3-monatige verwaltungsmäßige Sicherstellung des Fahrzeugs.

„Es waren immer schon viele“

„Aber wenn Urlauber davon betroffen sind, fahren sie wieder in ihre Heimat zurück, wo wir unmöglich überprüfen können, ob sie ihr Fahrzeug tatsächlich 3 Monate nicht benützen“, gibt Di Genova zu bedenken. Insgesamt habe der Sportautoverkehr in den Dolomiten zugenommen, ergänzt der Kommandant.

Beim Motorradverkehr auf Berg- und Passstraßen habe Di Genova keine großen Veränderungen zu den vergangenen Jahren feststellen können. „Es waren immer schon viele“, sagt er. Auch aus diesem Grund haben die Motorradstaffeln der Carabinieri ein besonders aufmerksames Auge – oder eher Ohr – für die Überschreitung der zulässigen Dezibel-Lautstärke der Maschinen.

In Motorsportschalldämpfern von Motorrädern DB-Killer eingebaut

Um die Schwellenlautstärke nicht zu überschreiten, sind in Motorsportschalldämpfern von Motorrädern sogenannte DB-Killer eingebaut – das steht für Dezibel-Killer. Es handelt sich dabei um Vorrichtungen zur Verminderung der Schallemission, die man relativ einfach abmontieren kann. Und das tut so mancher Biker, sobald er die Grenze nach Südtirol passiert hat.

„Einige haben den DB-Killer abmontiert und tragen ihn einfach im Rucksack“, weiß Di Genova zu berichten. Dabei drohen bei Kontrollen saftige Geldstrafen – von bis zu 300 Euro – sowie die Entnahme der Fahrzeugscheins, erklärt Di Genova.

mic

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