Mittwoch, 17. Mai 2023

Ausnahmezustand: Mindestens 9 Tote, Vermisste, Tausende Evakuierte – Video

Nach heftigen Regenfällen ist es in den Regionen Emilia-Romagna und den Marken zu teils dramatischen Überschwemmungen gekommen. Das Gebiet an der Adriaküste wird seit Dienstag von schweren Unwettern heimgesucht. Mindestens 9 Menschen kamen dabei ums Leben, wie der Minister für Zivilschutz, Nello Musumeci, bestätigte. Es wird demnach weiter nach einem vermissten Menschen gesucht. Indes sind 40 Einsatzkräfte aus Südtirol auf dem Weg in die Umwetterregion.

Nach heftigen Regenfällen ist es in den Regionen Emilia-Romagna und den Marken zu teils dramatischen Überschwemmungen gekommen. - Video: stol

Am stärksten betroffen sind die Provinzen Ravenna, Forlì-Cesena, Rimini und Bologna – und dort insbesondere die Städte Faenza, Cesena und Forlì, wie die italienische Feuerwehr mitteilte.

Die Feuerwehr rückte demnach seit Dienstagmorgen zu mehr als 600 Einsätzen aus und war dort mit rund 400 Feuerwehrleuten vor Ort. Sie retteten etwa Menschen, die in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen waren, oder in den Wassermassen gestrandete Autofahrer.

Einsatzkräfte aus Südtirol auf dem Weg ins Unwettergebiet

Hilfe kommt auch aus Südtirol: Der Südtiroler Bevölkerungsschutz schickt 40 Einsatzkräfte in die Nähe von Forlì:





In der Stadt Cesena, wo der Fluss Savio über die Ufer getreten ist, haben die Einsatzkräfte Dutzende von Menschen gerettet, die auf den Dächern ihrer Häuser festsaßen.

Auf Bildern und Videos der Feuerwehr war zu sehen, wie ganze Straßenzüge unter Wasser stehen, Schlammlawinen Straßen blockieren und Felder wegen der Wassermassen Seelandschaften gleichen. Laut Zivilschutz sind allein in der Emilia-Romagna 14 Flüsse über ihre Ufer getreten.

„Eine Nachbarin von mir war allein mit 4 kleinen Kindern im Haus“

Eine Frau in Faenza berichtete, wie schnell sich die Wassermassen ihren Weg bahnten – innerhalb von 10 Minuten stieg das Wasser nach ihren Worten fast bis zum ersten Stock ihres Hauses. „Eine Nachbarin von mir war allein mit 4 kleinen Kindern im Haus, sie rief um Hilfe und niemand kam. Wir blieben die ganze Nacht bei ihnen, im Schlafanzug. Die Kinder weinten. Eine Katastrophe“, wird sie von Ansa zitiert.




Die Einsatzkräfte brachten auch mit Helikoptern einige Menschen in Sicherheit. In mehreren Teilen der Stadt Faenza kam es zudem zu Stromausfällen, auch bei den Telefonverbindungen gab es Probleme. Zudem sind rund 40 Bergretter, die auf Rettungen in überfluteten Gebieten spezialisiert sind, im Einsatz, um Menschen zu helfen. Auch die italienische Küstenwache beteiligt sich.

24 Gemeinden in der Emilia-Romagna evakuiert, 5000 Menschen betroffen, doch es könnten mehr werden

Laut Zivilschutz-Minister Musumeci wurden insgesamt 24 Gemeinden in der Emilia-Romagna evakuiert. Rund 5000 Menschen seien davon betroffen. „Aber es könnten noch mehr werden. Wir sind bereit einzugreifen als Regierung“, sagte er am Mittwochmorgen im italienischen Radio. Die Regierung habe bereits 10 Millionen Euro für die ersten Ausgaben und Notfälle infolge der Überschwemmungen bewilligt.

Der Zivilschutz rief die Menschen in den kommenden Stunden weiter zu großer Vorsicht auf. Laut Zivilschutz könnte sich am Nachmittag das Wetter verbessern.

Angesichts der Lage vor Ort sprach auch Ministerpräsidentin Giorgia Meloni den Menschen in den betroffenen Regionen ihre „volle Solidarität“ aus. „Die Regierung verfolgt die Entwicklung der Ereignisse aufmerksam und ist bereit, die notwendigen Hilfsmaßnahmen zu ergreifen“, schrieb sie bei Twitter. „Die Regierung ist da – an der Seite der betroffenen Bevölkerung und der Institutionen der Region“, erklärte sie.

Indes wurde wegen der Unwetter und Überschwemmungen das für Sonntag geplante Formel-1-Rennen in Imola abgesagt (Mehr dazu lesen Sie hier).

Schwere Unwetter haben bereits am Dienstag die italienischen Adria-Regionen Emilia Romagna und Marken heimgesucht. Weil der Fluss Samoggia in der Stadt Faenza über die Ufer trat, mussten mehrere Familien evakuiert werden. In der Stadt Senigallia kam es zu schweren Überschwemmungen. Die Notaufnahme des Krankenhauses wurde geräumt.

apa/stol

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