muss man nachts umsiedeln, wenn die Bienen ruhen“, erklärt der geschädigte Imker Christian Sibilla. „Das war jetzt schon ein mulmiges Gefühl nachts im Wald zu arbeiten, wissend, dass ein Bär in der Nähe ist.“
5 seiner Bienenstöcke hat ein Bär in der Nacht auf Sonntag geplündert. Sie standen im Wald nahe der Straße, die von der Bierbrauerei Forst in Algund in Richtung Josefsberg führt, in Sichtweite des Marlinger Waalweges.
Wie groß der finanzielle Schaden ist, weiß er noch nicht genau. Er rechnet mit 1000 oder 2000 Euro. „Die Stöcke sind teilweise zerstört, sie sind im Wald verstreut, die Brut ist erfroren. Ob die Königinnen überlebt haben, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.“
Sibilla ist im Hauptberuf Lehrer, Bienen zu züchten ist sein Hobby. „Dieser Fall ist sicherlich nicht der schlimmste, den wir jüngst im Zusammenhang mit Bären erleben mussten…aber man züchtet die Bienen und muss dann mitansehen, wie die Stöcke zerstört werden...“, sagt er.
Haarproben zur DNA-Analyse gesichert
Imkerkollegen, die in der Nähe wohnen, haben den Schaden am Sonntag entdeckt und Sibilla alarmiert. In der Nähe seien bereits Bärenspuren gefunden worden.„Ich habe den Schaden den Förstern gemeldet, sie sind noch gestern, obwohl Sonntag war, für einen Lokalaugenschein gekommen und haben Haarproben gesichert“, sagt Sibilla. Gewissheit könne erst die DNA-Analyse geben, aber man müsse davon ausgehen, dass es ein Bär war. „Man sieht an den Stöcken auch die Abdrücke seiner Zähne. Das haben mir auch die Förster bestätigt.“
Bereits 2021 hatte ein Bär in der Gegend einen Hof heimgesucht und mehrere Ziegen gerissen. Doch Sicherheitsvorkehrungen gegen Meister Petz zu treffen, sei nicht einfach, sagt Sibilla: „Ich habe mich wegen eines Elektrozaunes informiert. Aber der Wald ist dort so steil, das Gelände durchsetzt mit Gebüsch...“ Er denkt nun darüber nach, mit seinen überlebenden Völkern in die Stadt zu ziehen.
Auch Wölfe in der Nähe vermutet
Peter Pirhofer, Bauer vom Oberkofler Hof am Marlinger Berg, ist aufgebracht: „Dieser Fall ist die Krönung! Genau vor 14 Tagen haben wir einen Steinwurf von unserem Haus entfernt das Gerippe eines gerissenen Rehs gefunden. Es hatte regelmäßig auf unserer Wiese geweidet, die Kinder hatten es oft beobachtet.“Geblieben ist von dem Tier nur die Wirbelsäule samt einem Bein. „Jäger haben mir gesagt, das sei höchstwahrscheinlich ein kleines Wolfsrudel gewesen.“ Eine offizielle Bestätigung gibt es aber nicht.
„Wir wohnen hier unweit des Marlinger Waalweges, wo Hunderte Gäste spazieren. Auch wir Einheimische verbringen unsere Freizeit gern in der Natur – aber es ist einfach nicht mehr fein. Die Unbeschwertheit ist weg“, sagt Pirhofer. „Ob ich im Wald arbeite, Rad fahre oder mit meiner Frau spaziere, es bleibt ein mulmiges Gefühl, wenn man weiß, dass hier Raubtiere umherstreifen.“