Montag, 3. Juli 2023

Baumstamm schießt aus Wald und durchschlägt Haus: 75-Jähriger schwer verletzt

Unfassbarer Vorfall am Montagnachmittag in St. Pankraz: Ein abgestorbener 34 Meter langer Baumstamm bricht im Wald um, schießt 250 Meter über eine steile Wiese, über eine Straße, durchbricht Leitplanken und Hausmauer und trifft und verletzt einen 75-jährigen Bauer in dessen Haus schwer.

Der Baum hat die Hausmauer durchschlagen: wie ein 34 Meter langes Geschoss. - Video: stol

Wie ein Geschoss ist der 34 Meter lange Baumstamm kurz vor 16.30 Uhr über eine Wiese auf den Rastwies-Hof in Mitterbad in St. Pankraz zugerast, nachdem er im Wald umgebrochen war: Nichts konnte ihn bremsen.

Über diese Wiese raste der Baumstamm auf das Haus zu: Im Bild gut zu sehen ist die Abbruchstelle des Stammes. Die Spitze der Fichte bohrte sich durch das Haus, der untere Teil des Stammes blieb auf der Wiese liegen. - Foto: © FF St. Pankraz

Die Spitze der abgestorbenen Fichte durchschlug die Blockhauswand an der Tür, querte die Stube und durchschlug auch die gegenüberliegende Holzwand an der Balkontür.

Der Bewohner des Hauses war gerade an der Haustür gewesen. 2 Bekannte, die in der Nähe auf einer Bank saßen, hörten nur mehr seine Schreie: Der Stamm mit einem Durchmesser von 50 Zentimetern hatte den 75-jährigen H. P. getroffen und schwer verletzt. Wie genau der Mann verletzt wurde, ist noch nicht bekannt.

Der Baum war offenbar schon längere Zeit abgestorben, hatte weder Rinde noch Äste.

Mitten durch die Stube ging der 34 Meter lange Stamm. - Foto: © FF St. Pankraz



Vonseiten der Einsatzkräfte hieß es, die Fichte sei wohl wegen Borkenkäferbefalls abgestorben und dann längere Zeit im Wald stehen geblieben. Am Montagnachmittag brach ihr Stamm schließlich oberhalb des Wurzelballens und das Unglück nahm seinen Lauf. Die Bilder aus Mitterbad sprechen Bände.

Die abgestorbene Fichte raste auf ihrem Weg auch über eine Straße: Nicht auszudenken, wenn sie auf ihrem Weg auch noch gegen Autos geprallt wäre. - Foto: © FF St. Pankraz


Dass sie in gerader Linie den Hof unterhalb der Straße traf, ist wohl großes Pech: Es ist das einzige Haus im Umkreis.


Der Notarzthubschrauber Pelikan 3 flog den schwerverletzten H. P. ins Krankenhaus nach Bozen. Die Ärzte enthielten sich der Prognose.

Von diesem Waldstück brach der abgestorbene Baum los. Die Spuren, die er im Gras hinterlassen hat, sind gut zu sehen. - Foto: © FF St. Pankraz



Die genaue Ursache für den Unfall ist Gegenstand der Erhebungen der Behörden: Die Beamten der Forststation von Ulten und jene der Carabinieri-Station von Proveis ermitteln.

Das Weiße Kreuz von Ulten war im Einsatz, ebenso die Freiwillige Feuerwehr St. Pankraz.

Forst-Direktor Unterthiner: „Äußerstes Unglück“

Am Montagnachmittag hat es in der Gegend 2-mal kurz geregnet, auch windig sei es gewesen: „Unter solchen Umständen kann es schon sein, dass ein älterer toter Baum umbricht“, erklärt der Direktor der Abteilung Forstwirtschaft, Günther Unterthiner. „Es ist ein äußerstes Unglück: Wenn ein solcher Baum in gerader Linie fällt, wird er zum Pfeil. Das kann unter Umständen wirklich schlecht ausgehen.“

In dem Waldstück oberhalb des Rastwies-Hofs sollen noch mehrere solcher Bäume stehen. „Dieser Baum war nicht frisch vom Borkenkäfer befallen, sondern bereits seit längerem abgestorben. Es kann durchaus sein, dass noch mehrere ähnliche Exemplare dort stehen. Die Ultner Förster und die Carabinieri führen in Absprache Erhebungen durch.“

kn

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