Samstag, 7. Oktober 2023

Bei Busunglück: 4-köpfige Familie ausgelöscht

Eine gesamte 4-köpfige rumänische Familie, die in Deutschland lebte, ist beim Busunglück in Mestre umgekommen. Die Familie bestehend aus Mircea Gabriel Ogrezeanu (44), seiner Frau Mihaela Loredana (42) sowie ihren beiden Töchtern Georgiana (13) und Aurora (8), hatte einige Tage im Camping Hu in Marghera verbracht.

Kam beim Busunglück in Mestre ums Leben: Familie Ogrezeanu.

Am Montag waren sie in den Shuttle-Bus gestiegen, der sie nach einem Ausflug in Venedig zum Campingplatz hätte zurückfahren sollen. Dabei kam es zum tragischen Unglück (STOL hat berichtet).

Kondolenzbotschaften trafen vom rumänischen Premierminister Marcel Ciolacu ein. Die Familie Ogrezeanu gehört zu einer ersten Gruppe von Todesopfern, die in ihre Heimat überführt werden. „Die Leichen sollen in kurzer Zeit an die Angehörigen zurückgegeben werden“, versicherte der Präfekt von Venedig, Michele Di Bari, am Freitag.

Die Toten liegen derzeit in der Leichenhalle des Krankenhauses von Mestre. Der Präfekt erklärte ferner: „Morgen (heute, Samstag, Anm. d. Red.) werden noch einige Familienangehörige in Mestre eintreffen und die Möglichkeit haben, ihre Lieben ein letztes Mal zu sehen. Alles hängt von den Unterlagen ab, die die Konsulate unseren Behörden in Venedig vorlegen können. Die Angehörigen von 2 portugiesischen Opfern hatten Schwierigkeiten, Venedig zu erreichen, konnten mir aber jetzt mitteilen, dass sie bald in Mestre eintreffen werden. Die Gemeinde Venedig hat sich bereit erklärt, die Kosten für die Unterbringung der in Venedig angekommenen Angehörigen zu übernehmen.“

Er tot – sie auf Intensivstation

Zu den 3 deutschen Opfern des Unglücks zählt auch ein Bayer. Dabei handelt es sich um den 28-jährigen Jonathan Siddharta Grasse, der im Landkreis Regensburg aufwuchs und dort zur Schule ging. Er war mit seiner Freundin Lucie Probst (21) aus dem Elsass unterwegs, die jetzt auf der Intensivstation von Mestre liegt.

Derweil sind erhebliche Sicherheitsmängel rund um die Unfallstelle öffentlich geworden. Wie der Verkehrsstadtrat der Lagunenstadt, Renato Boraso, erklärte, entsprach die Leitplanke an der Unfallstelle nicht den geltenden Sicherheitsstandards.

Renovierungen gestartet

Für die Straße in Mestre ist die Stadt Venedig zuständig. Erst vor einem Monat wurden an der Rizzardi-Brücke Renovierungen gestartet, die explizit auch die Leitplanken umfassen sollten. Der Beginn der Arbeiten mit veranschlagten Kosten von knapp 7 Millionen Euro war bereits ab 2019 geplant, verzögerte sich aber wegen nicht vorhandener Gelder bis jetzt.

In der Projektbeschreibung heißt es, die Arbeiten seien notwendig, weil das in den 1960er Jahren fertiggestellte Viadukt „seit seinem Bau keine außergewöhnlichen Wartungsarbeiten oder strukturellen Verstärkungen“ erfahren habe. Für die Ausbesserungen sollen auch 2,8 Millionen Euro aus dem Corona-Fonds der EU fließen.

Video zeigt tragischen Unfall

Keine 24 Stunden nach dem verheerenden Busunglück in Mestre bei Venedig ist das Video einer Verkehrskamera aufgetaucht. Die Aufnahmen zeigen den tragischen Vorfall. Auf dem Video ist die entscheidende Szene des Absturzes jedoch durch einen anderen Bus verdeckt – man sieht nur aus der Ferne, wie der Bus über die Leitplanke stürzt.



Über den schwierigen Rettungseinsatz in Mestre berichtete Christian Auer, Hauptbrandinspektor der Berufsfeuerwehr Bozen.

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