Donnerstag, 29. Juni 2023

Borkenkäfer: Die nächste Generation fliegt schon aus

Gegen den Borkenkäfer gibt es nur ein Rezept: Seine Nester finden und befallene Bäume so schnell als möglich aus dem Wald schaffen. Die Zeit drängt, denn Ende Juni beginnt der massenhafte Ausflug der nächsten Generationen.

Der Borkenkäfer tötet massenweise Fichten ab. Die Folge: Ganze Berghänge werden instabil.

Die Borkenkäfer sind im heurigen Jahr ab Ende April geschwärmt. Im Vergleich zum Vorjahr war die Flugtätigkeit intensiver, was auf den massiven Befall im Jahr 2022 und den relativ milden Winter zurückzuführen ist. Dies teilt die Landesabteilung Forstwirtschaft mit. Sie überwacht den Borkenkäferbefall kontinuierlich und hat kürzlich die entsprechenden Zwischenauswertungen vorgenommen.

Heuer zeitlich ausgedehnter Käferflug

Der zuständige Landesrat für Forstwirtschaft, Arnold Schuler, berichtet: „Die Auswertungen der Fangfallen haben ergeben, dass die Situation derzeit auf das gesamte Land verteilt ähnlich ist, wobei die höchsten Fangergebnisse im Osten zu verzeichnen sind.“

Die niedrigen Temperaturen im Mai und das regnerische Wetter haben dazu geführt, dass sich der Flug der überwinternden Käfer heuer zeitlich ausgedehnt hat. Die Käfer sind nun damit beschäftigt, das Brutsystem unter der Rinde von stehenden und liegenden Bäumen zu erstellen. „Ende Juni bis Anfang Juli wird der Flug der ersten Generation des Jahres erwartet. Deren Anzahl wird einen guten Indikator für den diesjährigen Befall liefern“, informiert der Landesrat.

Wie der Borkenkäfer Bäume befällt, sich vermehrt und was gegen seine Vermehrung zu tun ist, hat der Experte Prof. Ralf Petercord kürzlich im STOL-Interview erklärt.

Aufruf an Waldbesitzer: Maßnahmen zur Eindämmung ergreifen

Schuler ruft die Waldbesitzerinnen und -besitzer auf, jegliche Maßnahmen zur Eindämmung der Käferpopulation zu ergreifen. Dazu zählen die Räumung und das Entrinden von frisch geschlägertem Holz, das frühzeitige Erkennen und Entrinden von neu befallenen Bäumen sowie das Entrinden von Fangbäumen.

„Diese Maßnahmen haben nach wie vor den höchsten Wirkungsgrad und werden auch gefördert“, sagt Schuler. Zusätzlich werden entsprechende Beiträge zur Förderung der Aufarbeitung von Schadholz vergeben. Die Abteilung Forstwirtschaft ist in engem Kontakt mit den gebietszuständigen Forstinspektoraten und Forststationen und bietet Waldbesitzerinnen und -besitzern außerdem individuelle Beratungen an, informiert der Landesrat.

Wie das Monitoring funktioniert

Beim Monitoring der Käferpopulation arbeitet die Forstabteilung mit der Universität Padua zusammen. Über 100 Fallen mit Lockstoff werden regelmäßig entleert und die Fangwerte analysiert. Heuer hat die Abteilung Forstwirtschaft auch Sternfallen getestet. Es handelt sich hierbei um Lockstofffallen, die mit verstärktem Lockstoff ausgestattet sind, wodurch ein sogenannter Massenfang betrieben wird.

Wie der Direktor der Abteilung Forstwirtschaft Günther Unterthiner berichtet, kann „der dadurch erzielte Entzug von Adultkäfern die Entwicklung der weiteren Generation, besonders bei mäßiger Befallsstärke, entscheidend eindämmen.“

Auch die Käferflächen werden vom Forstpersonal erhoben und kartiert. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die aktualisierte Situation, einschließlich der Käfernester aus den Jahren 2021 und 2022, im Geobrowser unter Maps (civis.bz.it) einsehen.

lpa/stol

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