Bereits am Montag fuhr eine Notärztin der medizinischen Covid-Einsatzgruppe mit 2 Kinderkrankenschwestern des Bozner Spitals nach Caorle, um die Kinder und Betreuer zu testen. „Das Personal hat sich dafür freiwillig gemeldet“, sagt Dr. Patrick Franzoni nicht ohne einen gewissen Stolz. Die Ärztin und Schwestern werden den Rücktransport auch flankieren. <BR /><BR />„Sollte auf der Strecke etwa ein Stau für Verzögerungen sorgen, dann haben wir organisiert, dass die Busse dennoch passieren können. Denn die Kinder dürfen aus dem Bus bis zum Zielort nicht mehr aussteigen“, erklärt Dr. Franzoni. Natürlich werden sie mit einem Lunch-Paket versorgt. Nach ihrer Ankunft am Krankenhaus Bozen erfolgt ein zweiter Test, diesmal ein PCR-Test durch die hiesige Sanität. Dazu wird auf dem Krankenhaus-Parkplatz eine Teststation aufgebaut.<BR /><BR />„In 10-tägige Quarantäne müssen alle Kinder und Betreuer, aber nur bei den positiv getesteten Personen muss auch die Person in Quarantäne, die das Kind in Bozen abholt“, so der Vize-Leiter der Covid-Einheit, Dr. Franzoni. „Wir haben für das ganze Prozedere ad hoc eine Arbeitsgruppe eingerichtet aus Caritas, Sanitätsbetrieb, Zivilschutz sowie Weißem und Rotem Kreuz“, erklärt Dr. Franzoni weiter.<BR /><BR />Zumindest bis dahin ist nun alles abgeklärt. Doch für Caritas-Direktor Paolo Valente bleiben noch genügend andere Fragezeichen, für deren Beantwortung er ein weiteres Mal auf die Behörden vor Ort angewiesen ist. Denn geplant wären noch 2 weitere Turnusse für Kinder am Meer in der Ferienkolonie. Der nächste Turnus sollte dabei bereits kommende Woche starten.<BR /><BR />„Technisch wäre es möglich, die Einrichtung bis dahin komplett zu sanifizieren“, weiß der Caritas-Direktor. Doch er weiß nicht, ob die Behörden nicht dennoch eine 10-tägige Sperre für die Einrichtung verhängen. Für den 5. Turnus der Kinderferien in Caorle hieße das, er müsste ausfallen.<BR /><BR />Direktor Valente würde den Kindern den Aufenthalt am Meer gerne ermöglichen. „Wir haben bis jetzt seit dem vergangenen Jahr in Caorle insgesamt 8 Turnusse völlig ohne Komplikationen durchgeführt und damit 8 Mal 260 Kindern einen Meerurlaub ermöglicht und den Eltern etwas Entlastung in der langen Ferienzeit verschafft“, argumentiert er. Die Entscheidung habe er persönlich getroffen, er sei schlussendlich auch der Verantwortliche. „Ich habe gewusst, dass immer ein Risiko besteht“, sagt er. Er würde die Entscheidung aber wieder so treffen. Und sollten die Behörden im Veneto das Ok geben, ließe er auch den nächsten Turnus zu: „Sagen sie Nein, halten wir uns natürlich daran. Aber die Entscheidung sollte rasch fallen, die Eltern brauchen Gewissheit“.