Samstag, 6. Mai 2023

Charles III. zum König gekrönt

In einer feierlichen Zeremonie ist Charles III. zum britischen König gekrönt worden. Dem 74-Jährigen wurde in einem Gottesdienst in der Westminster Abbey vor zahlreichen Staatsgästen sowie Vertretern verschiedener Glaubensgemeinschaften die Krone aufgesetzt und er nahm die königlichen Insignien entgegen.

Charles III. ist gekrönt. - Foto: © APA/afp / YUI MOK

Der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, hat König Charles III. die Edwardskrone aufgesetzt. Fanfaren ertönten. Zuvor hatte Charles bereits die royalen Insignien – Reichsapfel, Krönungsring und Zepter erhalten. Mehr als 2.300 Gäste verfolgten die Zeremonie, dazu Millionen im TV. Dabei waren Vertreter aus 203 Ländern, davon etwa 100 Staatschefs.


Verfolgen Sie die Krönung im Liveticker.

Die St. Edwards Crown wird seit 360 Jahren für Krönungen benutzt, zuletzt 1953 zur Krönung von Elizabeth II. Die Krone ist aus Gold und mit zahlreichen Edelsteinen verziert – und deshalb ziemlich schwer. König Charles wird sie nur für etwa eine Stunde tragen. Für die Prozession nach dem Gottesdienst tauscht er sie gegen die Imperial State Crown. Die Edwardskrone geht dann zurück in den Tower, wo sie für den nächsten König – wahrscheinlich William – aufbewahrt wird.

Zahlreiche Prominente Gäste

Unter den Gästen waren zahlreiche Prominente. Unter ihnen waren gekrönte Häupter wie Willem-Alexander und Máxima von den Niederlanden und Felipe und Letizia von Spanien. Aus Schweden kamen König Carl Gustaf und seine Tochter Victoria. Für das dänische Königshaus kamen Kronprinz Frederik und Kronprinzessin Mary, für die Norweger reisten Haakon und Mette-Marit an. Charles jüngerer Sohn Prinz Harry kam allein zu der Zeremonie, seine Frau Meghan blieb mit den beiden Kindern in den USA.

Harry bei der Zeremonie. - Foto: © APA/afp / ANDREW MATTHEWS



Für Entzücken sorgten abermals die Kinder von Thronfolger William und Prinzessin Kate. Charlotte und Louis saßen während des Gottesdienstes in der ersten Reihe bei ihren Eltern. Der neunjährige Prinz George hatte eine besondere Rolle: Er war gemeinsam mit 3 anderen Burschen als Ehrenpage seines Großvaters Charles im Einsatz.

George als Ehrenpage. - Foto: © APA/afp / JONATHAN BRADY

Politische Gäste

Unter den politischen Gästen waren der französische Präsident Emmanuel Macron, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, der kanadische Premierminister Justin Trudeau, die ehemaligen britischen Premierminister Boris Johnson und Tony Blair, US-First Lady Jill Biden und die Frau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, Olena Selenska. Auch Popstars wie Katy Perry und Lionel Richie waren zu Gast bei der Zeremonie. Beide sollten auch am Sonntagabend beim Krönungskonzert auf der Bühne stehen.

Ein bisher einmaliges Ereignis für die meisten Gäste: Letzte Krönung vor 70 Jahren

Charles ist bereits seit dem Tod seiner Mutter am 8. September 2022 König. Die Krönung symbolisiert lediglich seine Amtsübernahme. Es ist die erste Krönung eines britischen Monarchen seit 70 und die erste eines Königs seit 86 Jahren. Da es in den Königshäusern der anderen Länder ein solches Krönungsritual nicht gibt, war die Feier für die allermeisten Gäste ein bisher einmaliges Ereignis.

Die Länge der Krönungsprozession für König Charles III. beträgt nur rund ein Viertel der Strecke, die seine Mutter Queen Elizabeth II. vor 70 Jahren zurücklegte. Für die langsame Fahrt über 1,42 Meilen (2,3 Kilometern) von der Westminster Abbey zum Buckingham-Palast waren exakt 33 Minuten vorgesehen.

Proteste, Festnahmen, Kritik

Die deutlich verkürzte Prozession soll die von Charles angestrebte Verschlankung der Monarchie widerspiegeln. Dennoch nutzten Monarchie-Gegner den Tag für Protest. Die Festnahmen wurden umgehend von Human Rights Watch scharf kritisiert. „Dies ist etwas, das man in Moskau erwarten würde, aber nicht in London“, sagte die Chefin der britischen Niederlassung der Menschenrechtsorganisation, Yasmine Ahmed, am Samstag einer Mitteilung zufolge. „Friedliche Proteste erlauben es den Menschen, die Mächtigen zur Verantwortung zu ziehen. Das ist etwas, dem die britische Regierung offenbar zunehmend abgeneigt zu sein scheint.

Mehr zur Krönung lesen Sie hier.

stol

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