Die Ausbreitung des Virus wurde unterschätzt, obwohl die seit Wochen vorliegenden Daten deutlich darauf hindeuteten, dass sich die Lage in Bergamo verschlechterte: Diese Tage waren der Beginn der Katastrophe. Die Fotos aus Bergamo gingen um die Welt. War es ein Versäumnis, die Zone damals nicht abzuriegeln? Das bleibt eine der Hauptfragen in den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft von Bergamo wegen schuldhafter Epidemie, die nun, 3 Jahre später, mit 17 Verdächtigen und weiteren ausgeschlossenen Personen abgeschlossen sind. <BR /><BR />Die wichtigsten Namen in den Ermittlungen sind die des damaligen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte und des ehemaligen Gesundheitsministers Roberto Speranza. Auch der Präsident der Lombardei Attilio Fontana und sein ehemaliger Berater für Soziales, Giulio Gallera sind in den Fokus geraten. Auf technischer Seite der Präsident des Obersten Gesundheitsrates, Franco Locatelli, der Präsident des Obersten Gesundheitsinstituts, Silvio Brusaferro, der Koordinator des Wissenschaftlich-Technischen Komitees in der ersten Phase des Notfalls, Agostino Miozzo, und Giuseppe Ruocco, Sekretär und Generaldirektor des Gesundheitsministeriums von 2016 und von 2012 bis 2014 in derselben Funktion, aber für den Bereich Prävention.<BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="870935_image" /></div> <BR /><BR /><BR />Nach der Hypothese der Staatsanwälte von Bergamo hätte die rote Zone in Nembro und Alzano Tausende Menschen retten können: Wäre eine solche am 27. Februar eingerichtet worden, wäre die Zahl der Opfer um 4148 niedriger gewesen; am 3. März um 2659. Das berichtet der „Corriere della Sera“.<h3> Conte: „Mit größtem Engagement und Verantwortungsbewusstsein gehandelt“</h3>„Ich bin ruhig, weil wir in einem der schwierigsten Momente, die unsere Republik erlebt hat, mit größtem Engagement und vollem Verantwortungsbewusstsein gehandelt haben“, sagt Giuseppe Conte in einer Mitteilung. Er sicherte die umfängliche Kooperation mit der Justiz zu. <BR /><BR />„Ich habe aus den Nachrichtenagenturen von den Ermittlungen in Bergamo erfahren“, sagte Roberto Speranza. „Ich war immer der Meinung, dass jeder, der bei der Bewältigung der Pandemie Verantwortung getragen hat, bereit sein muss, dafür gerade zu stehen. Ich bin sehr gelassen und zuversichtlich, dass ich immer mit Disziplin und Ehre im alleinigen Interesse des Landes gehandelt habe. Ich habe wie immer volles Vertrauen in die Justiz“.<BR /><BR /><BR />