Grob geschätzt rund 500 Mal im Jahr passiert in Südtiroler Krankenhäusern das Unfassbare: Ein Kind stirbt bereits im Bauch der Mutter oder unmittelbar nach der Geburt. Diese Kinder werden Sternenkinder genannt.<BR /><BR />Diese Tragödie ereignet sich somit oft, ist aber immer noch großteils ein Tabu in der öffentlichen Diskussion. Mütter und Familien sind zudem immer noch oft auf sich allein gestellt im Umgang mit dem Schmerz und der Trauer. Sie sind aber nicht allein. Es gibt ein Netzwerk von engagierten Menschen und Organisationen, das den Betroffenen beistehen will. Der Katholische Familienverband Südtirol und die Frühen Hilfen Vinschgau bzw. die Bezirksgemeinschaft, das Krankenhaus und die Sozialdienste gehören zu diesen Unterstützern. <BR /><BR />Sie alle luden am Montag zur Vorstellung von Einschlagdecken für die Sternenkinder. Diese Deckchen können dazu benutzt werden, die kleinen Leichname zu bekleiden und würdig und angemessen zu bestatten. <BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="971338_image" /></div> <BR /><BR />Das Besondere: Diese Einschlagdecken wurden von ehrenamtlichen Näherinnen aus Brautkleidern hergestellt, welche von vielen Müttern zur Verfügung gestellt wurden. Damit gibt es eine sehr enge Verbindung von – auch nicht direkt betroffenen - Frauen und Müttern mit denen, die ein Kind verloren haben. Es wird zudem darüber nachgedacht, kleine Kissen für die Sternenkinder-Särge oder kleine Herzen zu nähen, welche dann in den Sarg gelegt, aber auch der betroffenen Mutter in ihrem Schmerz übergeben werden können. Es sei wichtig, sich mit diesem oft verschwiegenen und hochemotionalen Thema zu beschäftigten, wurde im Laufe der Vorstellung am Krankenhaus Schlanders betont.<BR /><BR /><BR /><div class="img-embed"><embed id="971341_image" /></div> <BR /><BR />Es sei nicht einfach, ein totes Kind aus seinem Haus zu tragen – die Betroffenen bräuchten dabei jede nur erdenkbare Hilfe und Begleitung, wurde betont.<BR /><BR />Wichtig ist diese Begleitung – aber auch rechtliche Aufklärung – auch, da Sternenkinder oftmals obduziert werden. Da es Termine gibt, um eine individuelle Bestattung vornehmen zu können, müssten Eltern gut informiert werden. Dies geschieht bereits auf den Geburtenstationen, es gibt aber auch Informationen bei den Netzwerkpartnern und im Internet. <BR /><BR />Bewusste Entscheidungen zu treffen, sei für Eltern in einer derartigen Ausnahmesituation sehr schwer; umso wichtiger sind Information und Begleitung. Neben einer individuellen Beerdigung gebe es noch die Möglichkeit von Sammel- bzw. Schmetterlingsgräbern.<BR /><BR />Eine Auswahl von Einschlagdecken wurde auch Vertretern der Vinschger Bestattungsunternehmen übergeben. Auch sie werden immer wieder mit dem Thema konfrontiert und können den Familien beistehen. Damit gehören auch die Bestatter und Bestatterinnen zu dem Netzwerk, das den Sternenkinder-Hinterbliebenen beistehen möchte.<BR /><BR />Weitere Informationen unter <a href="https://www.sternenkinder.it/" target="_blank" class="external-link-new-window" title="">www.sternenkinder.it.</a>