Samstag, 8. Juli 2023

Immer mehr Wolfsrisse: 4 Schafe beim Tierser Alpl zerfleischt

Die Nutztiere der Tierser Bauern scheinen in den vergangenen Wochen besonders vom Wolf verfolgt zu sein: Anfang Juni wurden verendete Schafe gefunden und kürzlich lag in der Nähe der Baumannschwaige ein übel zugerichtetes Kalb, das vermutlich sogar von einem Rudel Wölfen gerissen wurde. Jetzt wurden in der Nähe vom Tierser Alpl erneut 4 gerissene Schafe und 2 verletzte Tiere gefunden.

Das verstörende Bild dieses in Tiers gerissenen Schafes ist sinnbildlich dafür, dass die Raubtiere langsam überhand nehmen und die traditionelle Almwirtschaft in ihren Grundfesten in Frage stellen.

Aufgrund der überaus frühen Risse im heurigen Almsommer und wegen der ungewöhnlichen Häufigkeit lässt sich eines schon jetzt mit Sicherheit sagen: Es dürfte nicht nurkein einsamer Wolf in der Gegend sein Unwesen treiben, sondern die Tierser Gemeindealm scheint mehrere Raubtiere anzuziehen, die aufgrund vieler Weidetiere heuer deutlich angriffslustiger als früher zu sein scheinen.

Derzeit weiden rund 300 Schafe auf der Tierser Alm. Sie werden von einem eigenen Hirten gehütet. Ein weiterer Hirte schaut auf die Rinder der Tierser Bauern.

Nachts werden die Tiere vorschriftsmäßig in den Pferch gegeben und tagsüber befinden sie sich auf der weitflächigen und leider auch unübersichtlichen Weide. Wie der Tierser Bürgermeister Gernot Psenner sagt, seien die jüngsten Risse tagsüber passiert und nicht etwa, wie man vermuten könnte, in der Nacht.

Wolf hat leichtes Spiel

Es war in den letzten Tagen Regenwetter und untertags war es oft neblig, sodass auch der Hirte nicht jedes der 300 Schafe im Auge behalten kann. Da habe der Wolf ein leichtes Spiel und wieder 4 Schafe gerissen. „Wir können jeden Tag nur hoffen, dass die Schafe wieder heil zurückkommen, aber wir sind machtlos. Es ist für alle Beteiligten eine ungute Sache“, sagt Bürgermeister Psenner.

An anderen Jahren erfolgten die Risse später, doch heuer beginnen die Schafsrisse ungewöhnlich früh, was bedenklich sei. Viele Bauern seien unsicher und besorgt. Manche Züchter überlegen sogar, ihre Tiere nicht mehr im Sommer auf die Weide zu bringen oder die Zucht überhaupt ganz aufzugeben.

Mehr zur Problematik mit den Großraubtieren lesen Sie hier.

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