Benno Neumair wurde bekanntlich im Herbst 2022 wegen des Mordes an seinen Eltern Peter Neumair und Laura Perselli zu lebenslanger Haft verurteilt, derzeit behängt das Berufungsschwurgerichtsverfahren.
Neumair sitzt seit 29. Jänner 2021 im Gefängnis. Hinter Gittern hatte er auch sein Geständnis abgelegt – einen ersten Teil am 11. Februar 2021 kurz nach Auffindung des Leichnams von Laura Perselli, einen zweiten, ausführlichen Teil dann am 1. März. Unter anderem erklärte er, nach dem Mord an seinem Vater Peter Neumair weggetreten gewesen zu sein. Als er wieder zu sich gekommen sei, sei schon seine Mutter Laura Perselli heimgekommen, und er habe auch sie getötet.
Die Staatsanwaltschaft bezichtigte Benno Neumair hingegen beim Mord an seiner Mutter des Vorbedachtes: Zwischen den Morden seien mindestens 40 Minuten vergangen, der Angeklagte habe genügend Zeit gehabt, seinen Entschluss reifen zu lassen, seine Mutter zu töten.
Als der Fall am 10. März 2021 Gegenstand von „Chi l'ha visto?“ war, fiel dort der Satz: „Deshalb scheint es, dass in den verschiedenen Verhören – sicherlich auf Anraten der Anwälte – Benno den Zeitraum zwischen der Strangulierung des Vaters und der Heimkehr der Mutter immer mehr zusammenrückt.“
Neumairs Verteidiger verwehrten sich gegen diese Aussage. Als sie nicht richtiggestellt wurde, erstatteten sie Anzeige wegen übler Nachrede gegen Giovanni Loreto Carbone, Autor des TV-Berichtes, und Federica Sciarelli, Moderatorin und Verantwortliche für den Bericht.
Heute forderte die Staatsanwaltschaft je 1000 Euro Geldstrafe für Carbone und Sciarelli. Moccia und Polo, die sich mit Rechtsanwalt Roberto Mangogna als Nebenkläger eingelassen hatten, hatten 100.000 Euro Schadenersatz gefordert. Doch Richterin Dorfmann sprach Carbone und Sciarelli frei. Die Urteilsbegründung wird in 90 Tagen vorliegen. In der Folge werden Moccia und Polo abwägen, ob sie das Urteil anfechten.
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