Dies ist die Prognose des staatlichen Statistikinstituts Istat – vorausgesetzt, der Trend kehrt sich nicht um. Das Alter, in dem Frauen in Italien zum ersten Mal Mutter werden, steigt. <BR /><BR />In einem Interview mit „Il Sole 24 Ore“ hat Eugenia Roccella, Ministerin für Familie, Geburt und Chancengleichheit, nun angekündigt, eine Art strategischen Plan für die Steigerung der Geburtenrate vorzulegen. Die Familienbeihilfe soll im neuen Haushaltsgesetz überarbeitet werden. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Unterstützung proportional zur Anzahl der Kinder ist“, sagte sie.<h3> Italien hat niedrigste Geburtenrate aller Zeiten</h3> Wird nicht ausreichend gegengesteuert, wird im Jahr 2050 nur noch etwas mehr als jeder Zweite im erwerbsfähigen Alter sein, wobei 52 Prozent der Menschen zwischen 20 und 66 Jahren sowohl für die Betreuung und Ausbildung der unter 20-Jährigen (16 Prozent) als auch für den Unterhalt und die Pflege der Rentner (32 Prozent) aufkommen müssen. Die derzeitige Zahl von 399.000 Geburten, so stellt das Istat fest, ist die niedrigste Geburtenrate aller Zeiten: eine „dramatische Situation“.<BR /><BR /> Im Jahr 2050 könnte Italien 5 Millionen weniger Einwohner haben, davon 2 Millionen weniger junge Menschen. Die Zahl der über 90-Jährigen, die heute 800.000 beträgt, wird sich mit 1,7 Millionen mehr als verdoppeln. <h3> Südtirol bei der Geburtenrate besser als der Durchschnitt in Italien</h3>Wenn die Fruchtbarkeitsrate bei 1,2 Kindern pro Frau bleibt, wird das Land in 4 bis 5 Jahrzehnten nur noch 250.000 Geburten pro Jahr haben.<BR /> Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gebären die Frauen in Italien nach dem 30. Lebensjahr, im Durchschnitt mit 33 Jahren. Auch die übermäßige Inanspruchnahme von Kaiserschnitten hält an. <BR /><BR />Die Geburtenrate schwankt zwischen 5,2 Geburten pro 1000 Frauen im gebärfähigen Alter in Sardinien und 9,7 in Südtirol gegenüber einem staatlichen Durchschnitt von 6,8. Die zentralen Regionen haben alle Geburtenraten, die unter diesem Wert liegen. In den südlichen Regionen Kampanien, Kalabrien und Sizilien liegt die Geburtenrate über dem staatlichen Durchschnitt. <BR /><BR />Die Fruchtbarkeit ist im Vergleich zu den Vorjahren leicht rückläufig: 2021 liegt die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau bei 1,25 (gegenüber 1,46 im Jahr 2010). Die Säuglingssterblichkeitsrate, die die Sterblichkeit im ersten Lebensjahr misst, lag 2018 bei 2,88 Kindern pro 1000 Lebendgeburten. In den vergangenen 10 Jahren ist diese Rate kontinuierlich gesunken, wenngleich sich dieser Trend letzhin verlangsamt hat.