Donnerstag, 14. September 2023

Marokko: Rettungskräfte arbeiten sich nach Erdbeben weiter vor

6 Tage nach dem schweren Erdbeben in Marokko mit fast 3000 Toten haben sich die Rettungskräfte am Donnerstag weiter in entlegene Bergdörfer vorgearbeitet, die seit der Katastrophe von der Außenwelt abgeschnitten waren. Trotz der verheerenden Auswirkungen des Bebens nimmt Marokko weiterhin wenige internationale Hilfsangebote an. Offiziell hat Marokko bisher kein Hilfeersuchen gestellt.

Kinder sind besonders stark von Katastrophe betroffen. - Foto: © APA/AFP / BULENT KILIC

Nur Rettungsteams weniger Länder, unter anderem aus Spanien und Großbritannien, wurden ins Land gelassen. Das verheerende Erdbeben hatte Marokko in der vergangenen Woche am späten Freitagabend erschüttert. Das Epizentrum lag rund 70 Kilometer südwestlich von Marrakesch in der Provinz Al-Haouz. Viele Dörfer in den umliegenden Bergen wurden dem Erdboden gleichgemacht.

Das genaue Ausmaß der Katastrophe war auch am Donnerstag noch nicht absehbar. Laut einer am Vorabend veröffentlichten Bilanz wurden durch das Beben 2946 Menschen getötet und mehr als 5600 verletzt. Es wurde befürchtet, dass beim Vorrücken der Helfer in entlegene Bergdörfer weitere Opfer gefunden werden.

Noch immer wird nach vermissten gesucht. - Foto: © ANSA / MOHAMED MESSARA


Im Katastrophengebiet wurden inzwischen drei Hilfsdepots errichtet, von denen aus mit Hubschraubern und über teilweise beschädigte Straßen Nahrungsmittel und andere wichtige Dinge in die betroffenen Dörfer gebracht werden. Dort machte den ohnehin oft obdachlosen und notleidenden Menschen die bevorstehende Regensaison große Sorgen.

Immer noch Todesopfer aus Trümmer geborgen

„Die Behörden sagen dazu nichts“, klagte Afrah Fouzia im fast völlig zerstörten Dorf Tikht der Nachrichtenagentur AFP. „Bald fängt es an zu regnen und auch kälter zu werden.“ Dies werde vor allem für die vielen Kinder schwierig, die als besonders vulnerable Gruppe gilt. Etwa 100.000 Kinder sind von dem Beben betroffen, berichtete das SOS-Kinderdorf. Die Organisation ist seit über 40 Jahren im Land aktiv. Das SOS-Kinderdorf Ait Ourir leistet unbürokratisch Hilfe. Mit Geldspenden kann Kindern und Familien geholfen werden, die alles verloren haben.

Das Ausmaß der Zerstörung ist gewaltig. - Foto: © APA/afp / -


Immer noch werden Tote aus den Trümmern geborgen, die Zerstörungen seien gewaltig, die Menschen in Panik. Viele Familien haben Angst vor Nachbeben und harren mit ihren Kindern im Freien aus.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort helfen aktuell mit Erstversorgungsmaßnahmen wie die Verteilung von Nahrungsmitteln, Zelten, Hygiene-Artikeln, Medikamenten, Decken und Kleidung. Die psychosoziale Betreuung der Familien und Kinder, sowie Unterbringungen sind ein weiterer Fokus. Das Wohl der Kinder steht dabei für uns im Vordergrund. Jede finanzielle Unterstützung ist jetzt sehr wertvoll“, sagte Christian Moser, Geschäftsführung SOS-Kinderdorf.

apa/stol

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